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Kunstsammlung
baut kräftig an

Erweiterung kostet 12,5 Millionen Euro

Düsseldorf (dpa). Die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf, die mit ihrem Besitz vor allem an Gemälden der Klassischen Moderne zu den herausragenden Museen Deutschlands gehört, bekommt einen Erweiterungsbau.

Der Anbau an das bestehende »Stammhaus«, der nach bisheriger Planung Ende 2008 fertig sein soll, werde insgesamt 12,5 Millionen Euro kosten. Dies gab Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) nach einem Beschluss des Landeskabinetts gestern bekannt. Vier Millionen Euro trägt ein Freundeskreis der landeseigenen Galerie. Die Ausstellungsfläche von bisher 2900 Quadratmetern im 1986 eröffneten »Altbau« von K20 vergrößert sich damit um 2400 Quadratmeter.
Schon 1990 habe sein Amtsvorgänger Johannes Rau (SPD) den Erweiterungsbau in Aussicht gestellt, damit bei Wechselausstellungen in der Kunstsammlung nicht wichtige Werke im Depot verschwinden müssten, sagte Rüttgers: »Heute freue ich mich, diese Ankündigung einlösen zu können.« Auch in Zeiten knapper Kassen sei der Bau notwendig, da doch gerade Kunst und Kultur einer Gesellschaft Orientierung gebe. Während der Bauzeit soll das bestehende Haus mit Kosten von 13,5 Millionen Euro grundsätzlich saniert werden.
Durch die Vergrößerung werden 70 bisher im Depot verwahrten Werke unter anderem von Tapies, Schumacher oder Giacometti gezeigt werden können und ein zusätzlicher Raum »für Wechselausstellungen mittleren Formats« zur Verfügung stehen, sagte Kunstsammlungs-Direktor Prof. Armin Zweite. Dann rücke sein Haus an die Seite der Staatsgalerie Stuttgart, der Nationalgalerie Berlin oder der Londoner Tate-Galerie: »Das ist die Klasse, in die wir reingehören.« Während der Schließung ab Spätsommer 2007 soll eine Auswahl der Werke in der nahen Kunstsammlungs-Dependance K21 zu sehen sein.
Den »Startschuss« für die Erweiterung, die aus einem dreigeschossigen Bauriegel an der Rückfront der Kunstsammlung besteht, gibt die Stadt Düsseldorf: Sie wird auf dem Altstadt-Grundstück zunächst eine Tiefgarage bauen, auf der dann der neue Anbau stehen wird. Die Planungen liegen bei dem Kopenhagener Architekturbüro Dissing & Weitling, das bereits den bestehenden Bau mit seiner geschwungenen, schwarzen Marmorfassade errichtet hat.

Artikel vom 23.03.2006