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Ein Fan von Veronica Ferres

Simone Niemeier-Vogt spielt im Film von Dieter Wedel als Komparsin mit

Von Dietmar Kemper
Herford (WB). Die Aussicht, eine Statistenrolle im neuen Film von Dieter Wedel »Mein alter Freund Fritz« zu bekommen, hat die Leser dieser Zeitung elektrisiert. Aus ganz Ostwestfalen gingen mehr als 500 Bewerbungen ein, die erste E-Mail wurde bereits am Dienstagmorgen um 5.30 Uhr abgeschickt.

Das Losglück war schließlich Simone Niemeier-Vogt hold. Sie wusste, dass Veronica Ferres in dem Einteiler für das ZDF die Frau des Chirurgen Harry Seidel (Ulrich Tukur) spielt, und ihre E-Mail wurde aus dem großen Haufen der Einsendungen gezogen. Mit der 40-jährigen Frau aus Herford hat es die Richtige getroffen: »Ich habe fast alle Filme von Veronica Ferres gesehen - sie ist eine ganz tolle Schauspielerin.«
Dieter Wedel wiederum drehe anspruchsvolle Filme, und das tue dem Niveau des Fernsehens gut. »Diese vielen dümmlichen Talk-Shows mag ich nicht«, erzählte Niemeier-Vogt dieser Zeitung. Halbtags arbeitet die gebürtige Paderbornerin als Sekretärin bei der Firma Prewi Schneidwerkzeuge in Herford. Als Schülerin am Königin-Mathilde-Gymnasium machte sie in der Theater AG mit. Schauspielerin wollte sie nicht werden, eine Statistenrolle ausfüllen aber schon. Und diese Chance eröffnen ihr nun diese Zeitung und das Filmteam von Dieter Wedel.
Wie bereits berichtet, dreht der Starregisseur (»Der große Bellheim«) seit Dienstag in Ostwestfalen. Zwölf Tage sind insgesamt vorgesehen. Die Unfallszene auf der Meller Straße in Borgholzhausen ist im Kasten, heute geht es in der Villa Nordemann in Harsewinkel weiter, wo das Familienleben der Seidels in Szene gesetzt wird. Der Haussegen hängt schief: Die Ehe zwischen Harry und Lydia ist erkaltet. Seine Frau unterstützt zwar die Bewerbung um die Position des ärztlichen Direktors, aber zugleich geht ihr der Fotografen-Kollege Jim, der sie umwirbt, nicht aus dem Kopf. Lydia denkt über eine Trennung von Harry nach, und mittendrin in dem komplizierten Geflecht steckt Tochter Eva, gespielt von Anna Hausburg. Sie ist in der Pubertät, einem schwierigen Alter.
Davon ist Marius, Simone Niemeier-Vogts zweijähriger Sohn, noch geraume Zeit entfernt. »Bei Bedarf könnte ich meinen Sohn mitbringen«, schlägt die Mutter lachend vor und hofft gleich auf ein doppeltes Engagement im Wedel-Film. Ehemann Christian hatte den Artikel in dieser Zeitung natürlich auch gelesen und »Das wär's noch« gemurmelt. Aus dem Wunsch wurde Realität, und so wird Simone Niemeier-Vogt voraussichtlich beim Dreh in Bielefeld Anfang April als Komparse mitwirken. »Das ist für mich eine Herausforderung und ich werde bestimmt ein wenig Lampenfieber haben«, sagt sie und freut sich auf die Schauspieler, die dem Film über Tod, Freundschaft und überzogenes Profitdenken im Gesundheitswesen ihr Gesicht geben.

Artikel vom 24.03.2006