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Realität ist Inspiration genug

»3 Doors Down«-Interview: US-Stars haben neuen Song und viele Pläne

Von Melanie Hennigs
und Katina Behrendt
Bielefeld (WB). Nach drei erfolgreichen Alben (»3 Doors Down«, »Better Life«, »Seventeen Days«) und sechs Nummer-1-Hits ist die US-Rock-Band »3 Doors Down« momentan auf Deutschland-Tour. Im Vorfeld eines Konzerts in Dresden erzählt Gitarrist Chris Henderson über die Pläne der Formation, ihr Verhältnis zu »alten« Songs und ihr soziales Engagement.

Chris, ihr habt in Dubai einen neuen Song vorgestellt, kannst du uns mehr dazu sagen?Chris Henderson: Ja, das ist richtig. Der Song heißt »I won't go« und wurde für einen neuen Film geschrieben, in dem wir vielleicht auch mitspielen werden. Ob dies passiert, entscheidet sich erst demnächst.

Gibt es Themen, die ihr in Songs nicht behandeln könnt?Chris Henderson: Nein, das ist kein Problem für uns. Wir schreiben über alles, egal, ob positive oder negative Seiten des Lebens. Die Realität gibt ja genug Inspiration.

Habt ihr noch Spaß daran, Lieder wie »Kryptonite« live zu bringen, oder könnt ihr diese eigentlich schon selber nicht mehr hören?Chris Henderson: Auch wenn Titel wie dieser mittlerweile schon alt sind, macht es nach wie vor viel Freude, ihn vor all den Menschen, die zu unseren Shows kommen, zu spielen. Man kann jedes Mal neu erleben, wie die Fans dann wieder lautstark mitsingen. Was kann schöner sein?

3 Doors Down hatten ihren ersten Deutschland-Auftritt im Jahre 2000, erinnerst du dich noch an deinen ersten Eindruck?Chris Henderson: Ja, natürlich. Wir spielten in einer kleinen Bar und hatten viel Spaß. Ein bisschen Kultur konnten wir uns auch anschauen, ich war sehr beeindruckt davon. Zu der Zeit waren übrigens Scooter hier sehr populär, die Musik gefiel mir sogar ein bisschen.

Kennst du außer Scooter noch weitere deutsche Gruppen?Chris Henderson: Wie vermutlich viele amerikanische Rock-Bands: Rammstein! Die sind in den USA sehr erfolgreich und eine tolle Band. Ansonsten noch die Guano Apes. Schade, dass es die nicht mehr gibt.

Was würdest du neuen Bands eher raten: Non-stop auf Tour zu gehen oder lieber versuchen, durch eine »Reality«-Show bekannt zu werden?Chris Henderson: Heutzutage mögen im Musik-Geschäft »Reality«-Shows ja zum sofortigen Erfolg helfen, bleibt lediglich die Frage, wie lange dieser dann anhält. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte eine Band immer viele Konzerte spielen. Je mehr Menschen man mit seiner Musik erreicht, desto schneller tritt man vielleicht in immer größeren Hallen auf. Manche Künstler spielen über Jahre hinweg in kleinen Clubs oder Bars, bis sie entdeckt werden.

Was kannst du uns über die »Better Life Foundation« erzählen, die die Band ins Leben gerufen hat?Chris Henderson: Die Stiftung ist für Kinder und Jugendliche gedacht, denen es nicht gut geht bzw. die kein zu Hause, kein Essen haben oder spezielle medizinische Hilfe benötigen. Momentan lassen wir uns eine Liste anfertigen, mit den Dingen, die dringend gebraucht werden. Außerdem ist geplant, demnächst sechs Häuser in New Orleans und anderen Städten zu bauen, damit diese wieder ein Dach über dem Kopf haben.

Wie sehen die weiteren Pläne von »3 Doors Down« aus?Chris Henderson: Zur Zeit sind wir ja auf Deutschland-Tour, am 23. März noch in Bremen und am 27. März in Köln. Danach treten wir in anderen Städten Europas auf, im Juni und Juli gehen wir in den USA mit »Lynyrd Skynyrd« auf Tour und anschließend werden wir uns ins Studio begeben, um ein neues Album aufzunehmen. Es wird also in keinster Weise still um uns!

Artikel vom 24.03.2006