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Osttribüne als
Einnahmequelle

Arminia braucht mehr Sitzplätze

Bielefeld (WB/dis). Das Thema Stadion bewegt die Massen. Und das Beste: Es muss noch nichtmal ein Fußballspiel stattfinden. Bei Arminia Bielefelds erstem Fan- und Mitgliederabend des Jahres, zu dem mehr als 250 Fußballfreunde gekommen waren, wurde der Endausbau der SchücoArena stundenlang heiß diskutiert. Stand den Fans Rede und Antwort: Arminia-Präsident Hans-Hermann Schwick.
Erst als Roland Kentsch deutlich machte, dass die Alternative zu den unlängst vorgestellten Plänen zum Umbau der Osttribüne (wir berichteten) eine 22 Meter hohe Mauer im Stil einer Autobahn-Lärmschutzwand sei, verstummten viele Kritiker. Um die Bundesimmissionsschutzordnung einzuhalten, so der DSC-Finanzchef, führe an der besagten Höhe kein Weg vorbei.
Einige Fans bemängelten, dass es sich bei der Osttribüne künftig um eine reine Sitzplatztribüne handeln soll, wodurch zum einen insgesamt 3000 Stehplätze verloren gingen, zum anderen viele Fans ihren geliebten Stehplatz an der Seitenlinie aufgeben müssten. Denn Stehplätze soll es nach den Plänen des Bielefelder Architekten Frank Stopfel künftig nur noch hinterm Tor auf der Südtribüne geben.
Die Mehrheit der Anhänger steht den Umbauplänen allerdings wohlwollend gegenüber. Auch deshalb, weil sie sich von Vereinspräsident Hans-Hermann Schwick überzeugen ließen, der sagte: »Wir brauchen mehr Sitzplätze, um höhere Einnahmen zu erzielen. Die benötigen wir, um wettbewerbsfähig zu sein. Denn die teuren Sitzplätze an der Seite werden immer am stärksten nachgefragt.«
Und noch ein weiterer Grund spricht für einen reinen Sitzplatzbereich auf der Ostseite. Schwick: »Wir müssen diese Tribüne wegen der Lärmschutzverordnung so ruhig wie möglich halten.«
»Kein Lärm, kein Licht, keine sonstige Belästigung - das ist doch ein perfekter Dreiklang«, urteilte Roland Kentsch. Denn nicht nur das Immissionsschutz-, sondern auch das Flutlichtproblem fiele künftig weg, da die Flutlichtmasten, die zu viel Licht in die Umgebung werfen, nicht mehr benötigt würden. Zudem würde die Toilettenkapazität im Zuge des Umbaus erhöht. Das lästige Notdurft-Problem vieler Fans, die die Vorgärten zum Leidwesen der Anwohner gern und oft mit WCs verwechseln, dürfte also auch erheblich kleiner werden.

Artikel vom 23.03.2006