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Einen Anfang machen

Artur Wichniarek ist auf dem Weg der Besserung

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Langsam läuft ihm die Zeit davon. Denn »die Saison geht zu Ende«, sagt Artur Wichniarek. Dabei war der Stürmer in der Winterpause eigentlich von Berlin nach Bielefeld gewechselt, um einen neuen Anfang zu machen.

Doch dazu will es nicht so recht kommen. Zuletzt warf den Arminen eine Verletzung zurück. Gut möglich, dass Wichniarek am Sonntag gegen den 1. FC Nürnberg aber wieder zu einem Einsatz in der Fußball-Bundesliga kommt. Die gestrige Trainingseinheit jedenfalls lässt darauf schließen.
Denn die Nachwehen des Muskelfaserrisses, der ihn vor der jüngsten Heimpartie gegen Bayer Leverkusen außer Gefecht gesetzt hatte, waren für den Betrachter am Mittwoch kaum noch erkennbar. Aber sie sind noch da. Wichniarek: »Ich fühle mich noch ein bisschen ungelenkig und habe auch noch etwas Angst, dass die Verletzung wieder aufbrechen könnte. Aber bis Sonntag sind ja noch ein paar Tage Zeit.«
Der 29-Jährige macht sich also vage Hoffnung auf einen Einsatz. Ob sie erfüllt werden, entscheidet in vorletzter Instanz sein Körper und in letzter Thomas von Heesen. Zuvor hatte der Trainer Radomir Dalovic die Chance gegeben, sich im Angriff zu beweisen. Gegen Leverkusen hatte der Serbe sie trefflich genutzt, gegen Berlin konnte er kaum Akzente setzen. Von Heesen warf ihm zu viele Ballverluste vor.
Mickrige sechs Arminia-Tore in neun Rückrundenpartien: Für den Trainer stellt sich vor dem Spiel gegen Nürnberg erneut die Frage, wen er zum Nebenmann von Sibusiso Zuma (vier Saisontreffer) machen soll. Wenn Wichniarek rechtzeitig richtig gesund wird, könnte seine Stunde schlagen. »Wenn ich fit bin, werde ich dem Trainer ein Zeichen geben«, sagt der Pole, der einen Risiko-Einsatz aus falschem Ehrgeiz kategorisch ausschließt. »Ganz oder gar nicht: Entweder ich fühle mich so fit, dass ich anfangen könnte, oder ich lasse es ganz. Alles andere bringt nichts.«
Schlimmstenfalls müsste er wie schon zuletzt beim Auswärtsspiel in Berlin wieder auf der Tribüne Platz nehmen. Apropos: Was ist das überhaupt für ein Gefühl gewesen, sich ausgerechnet die Partie zwischen Ex-Verein und aktuellem Verein von hier ansehen zu müssen? Wichniarek in Anspielung auf seine trostlose Zeit bei der Berliner Hertha trocken: »Es war ja nicht das erste Mal, dass ich im Olympiastadion auf der Tribüne gesessen habe.« Um im Hinblick auf das mögliche Pokalfinale Ende April hinzuzufügen: »Aber hoffentlich das letzte Mal.« Doch das Endspiel in Berlin ist noch weit weg, Nürnberg steht vor der Tür. Die achtletzte Partie dieser Serie. Und auch Wichniarek weiß, dass das Saisonende immer näher rückt.

Artikel vom 23.03.2006