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Wende - oder das Ende

Die Kellerkinder: letzte Chance für Köln und Duisburg

Bielefeld (WB/klü). Der Kampf der Kellerkinder: Der 1. FC Köln und der MSV Duisburg, sie geben nicht auf. Das rettende Ufer ist weit. Aber absteigen? So weit ist es nun doch noch nicht.

Der 27. Spieltag dürfte für beide Vereine zu einer entscheidenden Runde werden: vielleicht die Wende - oder der Anfang vom Ende. Schlusslicht Köln und der Tabellenvorletzte Duisburg, sie haben beide Heimvorteil. »Da müssen wir unbedingt punkten«, fordert FC-Präsident Wolfgang Overath. Die Frankfurter Eintracht kommt.
Und der Weltmeister von 1974 gibt trotz der neun Punkte Rückstand auf Klassenerhalts-Platz 15 immer noch nicht auf: »Wir haben fünf Heimspiele, da ist was zu holen.« Allerdings: Die Kölner buchten unter ihrem vermeintlichen »Retter«, dem neuen Trainer Hanspeter Latour, erst einen »Dreier« - und den nicht einmal im eigenen Stadion: Beim überraschenden 4:2-Erfolg in Berlin erwischte der FC die damals schwer schwächelnde Hertha gerade noch in den letzten Tagen ihrer Krise.
Die herrscht in Köln seit Monaten. Knallrot leuchtet die Laterne, düster sind die Aussichten. Doch Overath setzt weiter auf die Mannschaft und vertraut dem Trainer: »Der macht erstklassige Arbeit.«
Die gleichen Töne sind aus dem Nachbar-Keller in Duisburg zu hören. Auch da feiert MSV-Chef Walter Hellmich seinen Coach: »Jürgen Kohler tut wirklich alles, er ist der richtige Mann.« Dumm nur, dass die Mannschaft ihn zu oft falsch oder gar nicht versteht. Denn zuletzt spielten die Duisburger wie ein Absteiger.
Jetzt kommt der FC Bayern München in die MSV-Arena, der auf Michael Ballack (Schambein-Entzündung) verzichten muss, dafür aber Lucio und Bastian Schweinsteiger wieder aufbieten kann. Kohler freut sich auf dieses höchst ungleiche Duell zwischen dem Spitzenreiter und dem Zweitliga-Kandidaten: »Das wird für uns das leichteste Spiel der Saison. Da können wir nur gewinnen.«
Ein Heimsieg gegen die Bayern, der ist den Duisburgern aber schon lange nicht mehr gelungen. Zuletzt am 8. Mai 1979. Damals hieß es nach 90 Minuten 3:1.

Artikel vom 25.03.2006