22.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Haben eine Vision im Kopf«

Westfalenpokal-Viertelfinale: VfB Fichte heute beim SC Herford

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Nach der 0:4-Klatsche im Oberligaderby gegen Arminia II will VfB Fichte heute Abend neues Selbstvertrauen tanken. Gelegenheit dazu besteht beim Landesligisten SC Herford im Viertelfinale des Westfalenpokal-Wettbewerbs. Anstoß ist um 18.30 Uhr.

»Wir sind natürlich heiß und wollen unbedingt in die erste Runde des DFB-Pokals«, sagt Christopher Gliniars und denkt bereits an das westfälische Halbfinale, das die »Hüpker« im Falle eines Erfolges in Herford auf der Rußheide gegen den ostwestfälischen Oberliga-Rivalen SC Delbrück bestreiten müssten. Gliniars: »In einem Heimspiel ist alles möglich. Warum sollten wir nicht zu Hause den SC Delbrück schlagen können?«
Trainer Sven Moning weist derweil darauf hin, dass schon das Erreichen des Halbfinales der größte Erfolg in der Pokalgeschichte des VfB Fichte sei und freut sich deshalb mächtig auf das Qualifikationsspiel in Herford. »Wir haben eine Vision im Kopf. Zudem ist das Pokalspiel die richtige Einstimmung auf der Oberligaderby am Sonntag gegen FC Gütersloh.«
Die Niederlage gegen Arminia arbeiteten Trainer und Mannschaft am Montag Abend auf. »Wir haben zusammen gesessen und jeder hat eine Selbsteinschätzung vorgenommen«, freut sich Moning, dass die Spieler sehr kritisch mit sich umgingen. Die Einsicht sei ein Schritt in die richtige Richtung, stellt der Coach fest und versichert: »Normalerweise war es für uns ein ganz normales Auswärtsspiel, das wir verloren haben. Aber die Psyche hat so manchem einen Streich gespielt, weil es eben ein prestigegeladenes Ortsderby war.«
In der bisherigen Pokalrunde ist VfB Fichte noch unbesiegt. Die »Hüpker« gewannen gegen TSV Detmold (11:0), SG Bustedt (8:0) und SSV Hagen (3:1). Der SC Herford besiegte TuS Almena (7:0), TuRa Heiden (2:0) und SV Attendorn (3:0). Für Sven Moning haben Pokalspiele keine eigenen Gesetze. »Die bestimmen wir heute Abend selbst«, sagt er und blickt lediglich ein wenig skeptisch auf den Herforder Kunstrasenplatz: »Das ist der einzige Vorteil für den zwei Klassen tiefer spielenden Landesligisten.«
Verzichten muss der VfB-Trainer auf Mark Sawkill, Carsten Block (beide Grippe), André Möller (Wadenzerrung) und Bayamba Belombo (Bandscheibenvorfall). Dennoch schätzt er sein Team so stark ein, dass es das Pokal-Halbfinale erreichen wird. Als Vorbild nennt er Torwart-Routinier Yorck Bergenthal, der gegen Arminia II keinen Glanztag hatte. »Jockel steht immer wieder auf und wird auch gegen Herford ein zuverlässiger Rückhalt sein.«
Mit dem Punktgewinn gegen TuS Dornberg im Rücken (0:0) dürfen die Gastgeber trotz der finanziellen Probleme nicht unterschätzt werden. Das weiß auch Moning: »Gegen vermeintlich stärkere Gegner wächst der SC immer über sich hinaus.«

Artikel vom 22.03.2006