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Chancen nicht entgehen lassen

Grüne bedauern Entscheidung gegen Nationalpark Senne

Von Reinhard Brockmann
Bielefeld (WB). Die Diskussion um ein Biosphärenreservat in der Egge verwirre mehr, als dass sie helfe. Das hat Michael Vesper gestern in Bielefeld für die Grünen erklärt.
Michael Vesper (Grüne) macht sich weiter für einen Nationalpark in der Senne stark.


Ostwestfalen dürfe sich die mit einem Nationalpark in Senne und Egge verbundenen Chancen nicht entgehen lassen und keine halben Sachen machen: »Ein Bio-Reservat ist so sexy wie ein Staubwedel.« Die Landesregierung habe voreilig das Aus für den Nationalpark verkündet, bedauerte Johannes Remmel, Naturschutzexperte der Grünen im Landtag. Leider habe Minister Eckhard Uhlenberg (CDU) nur diffus vorgegeben, die Region solle ein Votum abgeben, ohne dass klar sei, wie sich eine regionale Meinung bilden solle. Remmel schließt nicht aus, dass der zweite Nationalpark in NRW am Niederrhein oder im Rothaargebirge in Ergänzung zum hesssichen »Kellerwald« entstehen könne.
Die Aussicht auf 1000 neue Arbeitsplätze durch einen Nationalpark nannte Remmel eine Annahme, »es können auch 500 sein«. Grundlage sei das Harteisen-Gutachten des Förderveins Nationalpark. Auf Nachfrage erklärte Remmel, dass 500 bis 1000 neue Arbeitsplätze Netto-Gewinn seien. »Ich kann mir gar nicht vorstellen, wo durch einen Nationalpark Arbeitsplätze verloren gehen sollten.«
In einem Gespräch mit der Industrie- und Handelskammer sei deutlich geworden, dass die Marke Nationalpark wesentlich mehr ökonomische Effekte auslöse als ein Bio-Reservat. Allerdings habe die IHK auch ihr absolutes Festhalten an der britischen Truppenpräsenz als wichtiger Wirtschaftsfaktor unterstrichen.

Artikel vom 21.03.2006