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Worauf es im Leben wirklich ankommt

Junge Bühne präsentiert Hübners »Die letzte Show«

Von Uta Jostwerner
Bielefeld (WB). Die Junge Bühne des Alarmtheaters führt erneut ein Stück von Lutz Hübner auf. »Die letzte Show« handelt von Leistungswahn und Schönheitskult und stellt die Frage, was wirklich wichtig ist im Leben.

Nach »Creeps«, mit dem die Junge Bühne 2003 zum Berliner Jugendtheaterfestival eingeladen wurde, haben sich Harald Otto Schmid und Dietlinde Budde wieder für ein Stück von Hübner entschieden. Zum Einen sei die Einbindung von Musik ausschlaggebend gewesen, zum Anderen die Tatsache, dass Lutz Hübner klare Plots schreibe, erklärt Theaterleiter Schmid, der gemeinsam mit Ehefrau Budde Regie führt.
Was bei Hübner noch nüchtern herausgearbeitet wird, soll in der Inszenierung poetischer gestimmt auf die Bühne gelangen. Alte Koffer, die vom Inszenierungsteam zu wandelnden und bespielbaren Skulpturen arrangiert wurden, bieten ebenso Raum für Assoziationen wie sie mysteriös und schmückend die Bühne »bevölkern«.
Erzählt wird die Geschichte der 16-jährigen Emilia, die nach Berlin reist, um die Wohnung ihrer kürzlich verstorbenen Tante Ada auszuräumen. Als sie in der fremden Wohnung einschläft, erscheinen ihr im Traum Menschen aus ihrem Leben und entfachen ein nächtliches Geisterkabinett. Die Traumgestalten mutieren zu einer Jury, die über Emilias Leistungen und Aussehen zu Gericht gehen. Einzig ihre Tante Ada hält zu Emilia und zeigt ihr, was Leben heißt.
Seit Mitte Januar laufen die Proben zu dem Stück »Die Arbeit ist sehr komplex, weil viel gesungen wird und es große Massenchoreogafien gibt«, sagt Harald Otto Schmid. Sieben Schauspieler und fünf Mitarbeiter hinter der Bühne kümmern sich um Technik, Bühnenbild, Maske und Kostüme. Das Theaterprojekt bildet den abschließenden Teil eines Projektjahres, bei dem junge Nachwuchstalente in die Grundtechniken der Theaterarbeit eingeführt werden.
Die Uraufführungen von Lutz Hübners »Die letzte Show« erfolgte im Januar 2006 zeitgleich an vier Schauspielhäusern. »Wir sind nach Düsseldorf, Wien, Hamburg und Berlin die erste freie Bühne, die das Stück schultert«, betont Schmid nicht ohne Stolz.
Aufgrund einer Erkrankung eines Schauspielers musste die Premiere um eine Woche verschoben werden. Sie findet nun am Donnerstag, 23. März, 20 Uhr, im Alarmtheater, Gustav-Adolf-Straße 17, statt. Weitere Aufführungen gibt es vom 24. bis 26. März sowie 29. März bis 2. April jeweils um 20 Uhr. Geeignet ist das Stück für Jugendliche ab 14 Jahren. Karten können telefonisch reserviert werden unter 13 78 09.

Artikel vom 21.03.2006