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Neue Fernseher werden teurer

Noch nicht alle Sammelstellen für Elektroschrott funktionsfähig


Berlin (dpa). Wegen des Entsorgegesetzes für Elektroschrott werden neue Geräte wie Fernseher, Waschmaschinen und Computer nach Angaben der Branche teurer. Die für Hersteller und Importeure erwarteten Kosten von 300 bis 500 Millionen Euro müssten an die Konsumenten weiter gegeben werden, teilte der Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI) in Berlin mit.
Nach Angaben des Deutschen Städte- und Gemeindebundes sind noch nicht alle der 1500 kommunalen Sammelstellen voll eingerichtet. Manche Gemeinde sei erst spät von der Stiftung Elektro- Altgeräteregister (EAR) über den Umfang der Aufgaben unterrichtet worden, kritisierte Umweltexperte Norbert Porz. »Das System ist sehr kompliziert. Es wäre besser in der Regie der Kommunen geblieben.«
Zugleich kam es nur wenige Tage vor dem Start des neuen Systems am Freitag zu Missstimmungen auf Herstellerseite. So warnte der ZVEI vor nicht registrierten »Trittbrettfahrern«, die sich offensichtlich nicht an den Kosten beteiligen wollten. So seien etwa die Hälfte der 10 000 Hersteller zuletzt noch nicht registriert gewesen, obwohl dies nach dem Entsorgungsgesetz seit November 2005 erfolgt sein sollte.
Von Freitag an müssen die Verbraucher ihre ausgedienten Elektro-Altgeräte von der elektrischen Zahnbürste bis zu Lampen, Toastern, Computer und Waschmaschine bei einem der 1500 kommunalen Wertstoffhöfe abliefern. Der Elektroschrott wird grundsätzlich kostenlos angenommen - es sei denn, einzelne Kommunen holen diese Altgeräte gesondert ab - und ist in fünf Gruppen zu trennen: Waschmaschinen und andere Haushalts-Großgeräte, Kühlgeräte, Geräte der Telekommunikation und Unterhaltungselektronik, Gasentladungslampen sowie fünftens Haushaltskleingeräte, sonstige Lampen, elektronische Werk- und Spielzeuge und Medizingeräte etwa für die Dialyse.

Artikel vom 21.03.2006