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Hartz-IV-Kosten in OWL steigen

ARGE Paderborn: »Historischer Höchststand im Februar erreicht«

Von Maren Waltemode
Bielefeld (WB). Die Ausgaben für das Arbeitslosengeld II sind zu Jahresbeginn deutlich gestiegen. Der Bund veröffentlichte gestern neue Zahlen, wonach ein Kostenanstieg von etwa 23 Prozent oder 900 Millionen Euro im Januar/Februar 2006 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bestätigt wird.

Im Januar und Februar stiegen die Ausgaben des Bundes für ALG II damit auf insgesamt 4,71 Milliarden Euro.
Das Ministerium verwies in dem gestern vorgelegten Bericht darauf, dass die Aussagekraft der Zweimonatszahlen zum Jahresbeginn jedoch noch gering sei.
Eine belastbare Vorhersage zum weiteren Verlauf lasse sich nicht daraus ableiten. Zudem hatte die Koalition argumentiert, im Jahresverlauf würden erste Sparmaßnahmen wirksam, etwa Einschnitte bei jungen Langzeitarbeitslosen.
Auch die Städte und Kreise in OWL verzeichnen einen drastischen Anstieg an Bedarfsgemeinschaften und Kosten.
Die Zahlen für den Kreis Herford sind alarmierend hoch. Die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften stieg von Januar 2005 bis Januar 2006 um 31,7 Prozent. »Ein sehr hoher Wert«, bedauert Detlev Beinke von der ARGE in Herford. Die Arbeitsgemeinschaften (ARGE) kümmern sich in den Städten und Kreisen um die Umsetzung des ALG II.
Eine Bedarfsgemeinschaft umfasst den Partner des ALG-Empfängers, die minderjährigen Kinder sowie unter 25-Jährige, die noch im Elternhaus leben.
»Wir haben derzeit mit 12 552 Bedarfsgemeinschaften einen historischen Höchststand im Kreis Paderborn erreicht», sagt der Geschäftsführer der ARGE Paderborn, Ingbert Koppermann. Dadurch seien natürlich auch die Kosten erheblich gestiegen.
Auf genaue Zahlen aus der Nürnberger Zentrale warten die meisten der OWL-Arbeitsgemeinschaften derzeit noch. Auch Bielefeld und der Kreis Gütersloh haben mit einem Anstieg an Bedarfsgemeinschaften und damit mit erhöhten Ausgaben zu kämpfen. Aus 9942 Gemeinschaften im Februar 2005 sind in diesem Februar 10 828 geworden. »Konkrete Kosten können wir derzeit nicht liefern, da wir nicht ausreichend mit Material versorgt werden«, bedauert eine Sprecherin der GT Aktiv, der ARGE für den Kreis Gütersloh.
In Bielefeld lebten im Februar dieses Jahres 2347 mehr Menschen von Arbeitslosengeld II als im Februar 2005.

Artikel vom 23.03.2006