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Berichte aus Hitler-Deutschland


Paderborn (WV). Ihre Lesereise unter dem Motto »In die Ferne geschrieben« werden die Westfälischen Kammerspiele am Mittwoch 22. März, fortsetzen. Der Untertitel lautet in dieser Spielzeit »Heimat-los«, und da drängt sich das Buch »Reisen ins Reich 1933-1945. Ausländische Autoren berichten aus Deutschland« von Oliver Lubrich geradezu auf. Die Schauspieler Kerstin Westphal und Frerk Brockmeyer lesen daraus um 19 Uhr im Kreismuseum in der Wewelsburg.
Wie nachträgliche, literarische Geschenke wirken die Texte von Max Frisch, Virginia Woolf und anderen. Die realistischen Beschreibungen des Alltags, die Begegnungen mit Nazi-Größen und das wachsende Unwohlsein schildern sie in eindringlichen Bildern an Freunde, Bekannte und Verwandte. Der Blick der Fremden macht plastisch erfahrbar, was viele Deutsche nicht sehen wollten oder konnten. Es sind authentische Blicke auf ein Land, das sich im Wandel befand. Fremde Blicke werden auf die eigene Heimat geworfen und lassen den Leser die Zeit und das, was damals geschah zunehmend verstehen.

Artikel vom 21.03.2006