23.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Das ist Oligarchie
und keine Demokratie«

UEFA-Kritik am Reformprogramm der G14


Budapest (dpa). Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat die Reformvorschläge der Interessengemeinschaft G14 zur Champions League hart attackiert. »Ich sehe es nicht gern, dass das, was wir aufgebaut haben, zerstört wird«, schimpfte UEFA-Präsident Lennart Johansson nach einer Exekutivsitzung in Budapest.
Die G14, in der 18 europäische Clubs zusammengeschlossen sind, strebt laut eines Strategiepapiers (»Vision Europe«) eine Champions League als geschlossene Liga ohne Auf- und Abstieg nach US-Vorbild an. Zudem setzt sie sich für die Wiedereinführung der abgeschafften Zwischenrunde ein.
»Was sie wollen, ist Apartheid. Sie wollen Oligarchie, wir Demokratie. Sie haben Angst vor Wettbewerb«, erklärte UEFA-Kommunikationsdirektor William Gaillard. Der G14 gehe es nicht um die Weiterentwicklung des Fußballs, so Gaillard, sondern nur noch um die Wahrung ihrer Interessen. »Ohne Qualifikation ist das wie ein geschlossener Laden«, kritisierte er. »Es geht ihnen nicht mehr um den Sport, sondern nur um Top-Entertainment wie beim American Football mit Cheerleader oder beim Wrestling.« In der G14 sitzt auch Bayer Leverkusen, das momentan weit von der Champions League entfernt ist. »Da ist es klar, dass sie solche Privilegien haben wollen«, erklärte William Gaillard.
»Ich bin total gegen diese Philosophie und sehr enttäuscht«, erklärte Michael Platini. Das französische Exekutivmitglied hält das mit den G14-Vorschlägen verbundene Begehren nach mehr Geld für falsch und kurzsichtig.

Artikel vom 23.03.2006