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Über Kairo nach Paderborn

Andre Schubert leitet das Nachwuchsleistungszentrum des SCP

Von Peter Klute (Text)
und Wolfram Brucks (Foto)
Paderborn (WV). Sportlicher Erfolg, ein neues Stadion und die Einrichtung eines Nachwuchsleistungszentrums: Das sind die drei wichtigsten Punkte zur Etablierung des SC Paderborn 07 in der 2. Bundesliga. Bezüglich des Nachwuchsleistungszentrums ist die wichtigste Entscheidung gefallen. Andre Schubert wird spätestens zum 1. Juli die Leitung übernehmen.

Gestern wurde Schubert im Ahorn Sportpark vorgestellt, sein Amtsantritt hängt von der Freigabe seines Noch-Arbeitgebers DFB ab. »Ich freue mich, dass der Startschuss für eine noch professionellere Jugendarbeit beim SCP hier im Ahorn Sportpark fällt. Das ist ein wichtiger Baustein, den die Stiftung Westfalen als Sportförderer gerne sieht«, sagte Hausherr Willi Lenz. Sieben bis acht Bewerbungen lagen dem Verein, der laut DFL-Auflage ein Nachwuchsleistungszentrum einrichten muss, vor. »Andre Schubert hat unser Anforderungsprofil genau erfüllt«, begründete der Sportliche Leiter Günther Rybarczyk die Wahl des 34-jährigen Hessen, der gleichzeitig auch die U 23 in der Verbandsliga trainieren wird. »Ich habe auf breitester Ebene Erfahrungen gesammelt und ich freue mich sehr, diese erstmals einsetzen zu können. In den Gesprächen mit dem SC Paderborn habe ich von Anfang an großes Vertrauen gespürt. Die Aufgaben sind umfangreich, aber die Voraussetzungen sehr gut. Für den Verein und mich ist das Nachwuchsleistungszentrum eine Riesenchance, etwas zu bewegen, womit wir uns bundesweit sehen lassen können«, meinte Schubert.
Oberstes Ziel sei es, die Talente frühzeitig zu entdecken. Daher wird ein Scouting-System aufgebaut. Eine optimale Ausbildung soll gewährleisten, dass viele Talente den Sprung in den Profi-Bereich schaffen. »Dafür benötigen wir eine einheitliche Spiel- und Trainingsphilosophie, qualifizierte Trainer, Schul-Kooperationen und eine Verbesserung der Infrastruktur sprich Trainingsbedingungen. Da muss noch einiges nachwachsen. Wir haben gegenüber unserem Nachwuchs eine große Verantwortung«, erklärte Schubert.
»Den Nachwuchs fordern und fördern«, beschrieb Rybarczyk das Motto, welches Schubert auf den Leib geschneidert scheint. Bereits seit 1989 ist er als Nachwuchstrainer tätig, 1999 erwarb er die A-Lizenz, 2004 absolvierte er an der Deutschen Sporthochschule in Köln seinen Fußballlehrer und wurde mit Weltmeisterin Maren Meinert und Ex-Profi Olaf Janßen (Manager bei RW Essen) als Jahrgangsbester ausgezeichnet. 2000 stieg der Kasselaner als hauptamtlicher Jugendkoordinator beim KSV Baunatal ein, seit 2002 arbeitet er als DFB-Stützpunktkoordinator in Hessen (15 Stützpunkte, 45 Trainer) für den DFB. Darüber hinaus war Schubert Assistenztrainer der U 15- und U 17-Nationalmannschaft unter Bernd Stöber, hospitierte unter anderem beim FC Bayern München, FC Schalke und Hamburger SV. Sein Fachwissen gab er sogar schon bei einem Vortrag in Kairo an afrikanische Fußballtrainer weiter.
Beim SCP war Schubert aus seiner Baunataler Zeit vor allem für A-Juniorencoach Manfred Geppert kein Unbekannter. Geppert soll seinen Vertrag in Kürze verlängern. Ob Reserve-Interimscoach Sven Bürger wieder zum Co-Trainerjob zurückkehrt, entscheidet Schubert ebenso wie die Trainerfrage bei den B-Junioren.

Artikel vom 21.03.2006