Star-Choreograf Royston Maldoom zu Gast am Theater Bielefeld
Bielefeld (uj). Im September 2004 kam der Dokumentarfilm »Rhythm is it!« in die Kinos - und löste eine Tanzeuphorie sondergleichen aus. Der Film hält die Probenarbeit von 240 in Berlin lebenden Jugendlichen aus 25 Nationen fest, die mit Sir Simon Rattle, dem Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker, und dem Choreographen Royston Maldoom in sechs Wochen das Ballett »Le Sacre du Printemps« von Igor Strawinsky einstudierten und aufführten. Seither kann sich Royston Maldoom vor Anfragen kaum noch retten. Am Freitag gab der viel beschäftigte Choreograf exklusiv für Pädagogen und Ensemblemitglieder des Bielefelder Tanztheaters einen Workshop, bei dem er in die Methoden seiner erfolgreichen tänzerischen Breitenarbeit einführte. Anschließend vermittelte Maldoom im ausverkauften Theater am Alten Markt Eindrücke seiner Arbeit in Afrika, Großbritannien und Deutschland. Maldooms Ziel besteht darin, Tanz für jeden möglich zu machen, unabhängig von seinem Können oder Sozialhintergrund. Tanz, so seine Erfahrung, kann Konflikte lösen, Hoffnung schaffen und Selbstbewusstsein aufbauen, kurz das Leben ändern. »Ich will nicht aus jedem einen Tänzer machen, aber vermitteln, wie man zu seinem eigenen Ausdruck gelangen kann«, sagt der Choreograf. Die Methode sei einfach und beruhe auf wenigen elementaren Bausteinen, die jeder verstehe. Maldoom gibt keine Stilrichtung vor, er kategorisiert nicht, sondern gibt Impulse. Und das kommt an, bei Straßenkindern wie bei den Workshopteilnehmern, die einen Nachmittag am eigenen Leib erfahren, wie die Leidenschaft und Kraft des Künstlers auf den eigenen Körper übergeht. Am Ende strahlt auch Gregor Zöllig, Chef des Bielefelder Tanztheaters. »Ich suche schon länger nach einem Weg, in Kontakt mit dem Publikum zu treten und es in unsere Arbeit einzubinden. Aber ich wusste nicht wie. Der Nachmittag hat mich weiter gebracht«, sagt Zöllig, der nun auf eine weitere Zusammenarbeit mit Maldoom hofft.
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