Bethel (WB/bp). »Wir haben am Freitag davon gehört und freuen uns natürlich sehr,« sagt Bethel-Sprecher Jens Garlichs. Seine Freude gilt der Entscheidung der Jury, die zweite Hälfte des Westfälischen Friedenspreises 2006 an die jungen Menschen zu verleihen, die ein freiwilliges »Bethel-Jahr« leisten. Zweiter Preisträger ist der frühere französische Staatspräsident Valery Giscard d'Estaing. Der Preis ist mit 50 000 Euro dotiert. Die Jugendlichen, die in den von Bodelschwinghschen Anstalten eine aufopferungsvolle Arbeit für alte, kranke und behinderte Menschen leisten würden, ständen auch stellvertretend für andere junge Menschen, die freiwillig helfen. In Bethel bringen zurzeit 150 Jugendliche ihre Hilfsbereitschaft ein. »Sie praktizieren dort Humanismus und Nächstenliebe und festigen die eigene soziale Kompetenz,« heißt es in der Begründung der Jury. Das »Bethel-Jahr«, das dem freiwilligen sozialen Jahr entspreche, werde von den von Bodelschwinghschen Anstalten in eigener Regie seit 2002 angeboten. Jens Garlichs: »Im ersten Jahr hatten wir 75 Jugendliche, inzwischen sind es doppelt so viele - und die Nachfrage ist riesig.« Eingesetzt werden die jungen Menschen in allen Bereichen - von der Betreuung bis zum Fahrdienst; dazu komme auch theoretische Unterweisung. Garlichs weiß: »Für einige von ihnen ist das Bethel-Jahr auch eine Art der beruflichen Orientierung.« Die Friedenspreis-Jury: »Die freiwilligen Helfer leisten Friedensarbeit in des Wortes bester Bedeutung.« Gerade im Jahr 2006, in dem des 175. Geburtstages Friedrich von Bodelschwinghs gedacht werde, erscheine die dort geleistete Arbeit besonders auszeichnungswürdig. Die Verleihung des Westfälischen Friedenspreises durch die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe e.V. knüpft an den 1648 in Münster und Osnabrück geschlossenen Westfälischen Frieden an. Seit 1998, dem 350. Jahrestag des Friedensschlusses, wird der Preis alle zwei Jahre zweigeteilt verliehen - in diesem Jahr am 21. Oktober.
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