Belgrad (dpa). Eine Woche nach dem Tod von Slobodan Milosevic haben am Samstag 100 000 seiner Anhänger Abschied von dem früheren jugoslawischen Machthaber genommen. Serbische Nationalisten und Kommunisten auch aus Russland würdigten Milosevic, der Jugoslawien mehr als 13 Jahre lang diktatorisch regiert hatte, bei einer Trauerzeremonie in Belgrad als großen Führer. Anschließend wurde der Sarg in Milosevics Heimatort Pozarevac wo er im Garten des Hauses der Familie seiner Frau Mira Markovic unter einer Linde beigesetzt wurde. Markovic, die in Belgrad mit Strafverfolgung rechnen muss, sowie Milosevics anderen engsten Familienangehörigen waren der Beerdigung ferngeblieben. Eine Belgrader Zeitung titelte gestern: »Letzte Kundgebung für Milosevic.« Der langjährige Milosevic-Gegner und heutige serbisch-montenegrinische Außenminister Vuk Draskovic verurteilte die Trauerfeiern. »Heute wurden ein Mörder und seine Verbrechen gefeiert.« Seite 2: Kommentar
Drucken