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Rente mit 67 abgelehnt

IG Bau: Katastrophe - Hundt: Einstieg 2007


Dortmund (dpa). Die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) lehnt eine Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre strikt ab. »Für Bauarbeiter sind die Pläne der Bundesregierung eine Katastrophe«, sagte IG-BAU-Chef Klaus Wiesehügel am Samstag auf einer Gewerkschaftstagung in Dortmund.
Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD), der von 1500 IG-BAU-Mitgliedern mit einem Pfeifkonzert und Buhrufen empfangen wurde, verteidigte die Reform: »Wer sagt, ihr dürft da nichts machen, der geht an der Realität vorbei.« Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt forderte unterdessen, das Renteneintrittsalter nicht erst 2012, sondern schon von 2007 an schrittweise anzuheben.
Wiesehügel kritisierte: »Die Bundesregierung will den Kollegen zwei Jahre mehr Altersarmut zumuten. Altersgerechte Bauarbeitertätigkeiten für über 60-Jährige gibt es nicht.« Müntefering warb für die Initiative 50plus der Bundesregierung, die durch Lohnkostenzuschüsse älteren Arbeitnehmern zurück in den Beruf helfen soll. »Wir wollen nicht, dass Menschen so früh aussortiert und beiseite geschoben werden.«
Hundt sagte der »Neuen Osnabrücker Zeitung«, Ziel sei sei es, den Beitragssatz langfristig unter 20 Prozent zu halten. Er würde auch den »Nachholfaktor« vorziehen, der nach 2010 aktuell ausgebliebene Rentendämpfungen nachholen soll. Dieser müsse bereits greifen, wenn die nächste Rentensteigerung fällig werde.
Wirtschaft

Artikel vom 20.03.2006