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Die müden Favoriten

Im kleinen Endspiel standen zwei Außenseiter


Yokohama (WB/klü). Überspielt und angeschlagen, erschöpft und eigentlich urlaubsreif: So reisten viele Mannschaften im Mai 2002 nach Japan und Südkorea. Es sollte der Höhepunkt des Jahres sein, für einige Favoriten kam der Tiefpunkt schon nach ein paar Spielen. Die viel zu kurze Erholungsphase zwischen nationaler Meisterschaft und internationalem Gipfeltreffen schwächte vor allem den Titelverteidiger.
Frankreich hieß der große Verlierer. Nur ein Punkt, kein Tor, zwei Niederlagen. Nach 270 Minuten war für die Grande Nation die WM schon wieder zu Ende. Dirigent Zinedine Zidane flog verletzt ein, den 0:1-Fehlstart gegen den Senegal erlebte er nur als Zuschauer. Mit Zidane wurde es auch nicht viel besser. 0:0 gegen Uruguay, 0:2 gegen Dänemark, ein Champion hatte sich blamiert.
Wie Argentinien. Die hoch eingeschätzten Südamerikaner scheiterten ebenfalls schon in der Vorrunde gegen England und Schweden. Für die Italiener war im Achtelfinale Endstation. Aber sie konnten nach dem 1:2 gegen Südkorea wenigstens eine akzeptable Entschuldigung anführen: Ihr Team wurde in dieser Partie verpfiffen, der Schiedsrichter bevorteilte eindeutig den Gastgeber.
Viele »Große« flogen früh raus, so kamen es im kleinen Finale, im Spiel um Platz drei, zum Duell der Außenseiter. Die Türkei setzte sich hier mit 3:2 gegen Südkorea durch.

Artikel vom 03.06.2006