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Auf Deutschlands Bank
und Privatier in Spanien

Die Sieger von Rom: viele sind noch am Ball


Bielefeld (WB/klü). Gescheitert und befördert, ausgestiegen und umgestiegen: Die zwölf Fußball-Weltmeister von 1990 und ihr Weg nach dem Triumph von Rom. Einer ist wieder ganz oben angekommen, auf dem Gipfel. Fußball-Bundestrainer, mehr geht nicht. Jürgen Klinsmann soll seine junge Auswahl in den nächsten Wochen vor eigenem Publikum zum großen Erfolg führen.
Rudi Völler, auch ein Champion von 1990, war da vor vier Jahren ganz nahe dran. Als Teamchef scheiterte der ehemalige Torjäger erst im WM-Finale gegen Brasilien - und räumte 2004 seinen Platz nach der verspielten EURO in Portugal freiwillig. Heute arbeitet Völler wieder für Bayer Leverkusen: Als Sportdirektor.
Am Ball sind sie fast alle geblieben, Deutschlands letzte Weltmeister. So zittert Klaus Augenthaler als Coach des VfL Wolfsburg um den Klassenerhalt, Stefan Reuter, Manager des TSV 1860 München, hat das Zweitliga-Ziel gerade noch erreicht.
Guido Buchwald arbeitet dagegen mit Erfolg in Japan bei den Urawa Red Diamonds, Pierre Littbarski führte FC Sydney zum australischen Titel. Ja, die Fußball-Welt ist groß - gerade für Weltmeister. Lothar Matthäus, in Rom stolzer Kapitän, ist schon ganz schön weit herumgekommen. Belgrad, Wien, Budapest, zuletzt Curitiba/Brasilien. Aber da hat er die Koffer schon wieder gepackt, sucht einen neuen Job.
Wie Andreas Brehme (zuletzt Giovanni Trapattonis Assistent beim VfB Stuttgart), wie Jürgen Kohler (beim MSV Duisburg entlassen) und wie Thomas Berthold, dem Fortuna Düsseldorf den Stuhl vor die Türe stellte.
Oder wie Thomas Häßler, der nach der Beendigung seiner langen Kicker-Karriere den Markt sondiert. Sie alle merken: Auch ein Weltmeister-Titel ist keine Arbeitsplatz-Garantie. Das hat Bodo Illgner früh erkannt und sich deshalb ganz anders entschieden. Der Torwart lebt heute als Privatier in Spanien.

Artikel vom 13.05.2006