Der alte Herr war grummelig - und das machte die Tierinspektorin im Hollywood- und Safaripark Stukenbrock, Inka Schumacher, aufmerksam. Am Freitag rückte Tierärztin Dr. Marianne Nieder (r.) mit Blasrohr, Betäubungsmittel und Kneifzange an. Als »Tram«, der 14 Jahre alte Löwe, tief und selig schlief, bewahrheitete sich die Vermutung: Der weiße Löwenmann, der als erster in Europa in Gefangenschaft gehalten wurde, hatte am linken Lauf eine eingewachsene Kralle. Parkchef Fritz Wurms (l.), die Tierärztin und Jeanette Wurms mussten ihre Kräfte vereinen, um die Kralle um drei Zentimeter zu kürzen. »Bei alten Löwen kommt das schon mal vor«, sagt Nieder. Wie Hauskatzen werden sie im Alter faul und wetzen ihre Krallen nicht mehr an Bäumen. Bei der Mini-Operation erhielt der Vater von 15 weißen Löwenbabys gleich eine »Generalinspektion«: Ohren, Zähne, Herz - alles okay. Die Wunde, die die Kralle verursacht hat, wird schnell geheilt sein, sagt Marianne Nieder, die zugibt, dass ihr Adrenalinspiegel mindestens genau so hoch war wie der des Löwen. Foto: Schönfeld
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