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Prachtvolles im neuen Glanz

Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg zeigt seine Fayencen

Hamburg (dpa). Die weltberühmte Sammlung von Porzellan und Fayence im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zeigt sich in neuem Glanz.

Nach einer dreijährigen Umbauphase können die 1500 Exponate nun in gläsernen Vitrinen und in bester Beleuchtung bewundert werden, teilte ein Sprecher des Museums mit. Die oft luxuriösen Fayencen und Porzellane waren in Europa in Barock und Rokoko für Speise-, Kaffee- und Teegeschirr, als Tafel- oder Innenraumdekoration hoch geschätzt. Die Hamburger Sammlung geht auf Direktor Justus Brinckmann zurück.
Glanzlichter der Fayencesammlung sind prachtvolle Geschirre in Form von Tieren, Potpourrivasen und Bowlengefäße aus Straßburg und dem norddeutschen Raum. Bei den Porzellanen sind es hervorragend bemalte Geschirre aus Meissen, darunter eine Teekanne mit Jagdszenen sowie die Figuren der Tafeldekoration verschiedener Manufakturen. Spitzenstücke sind auch die Figuren der Commedia dell'Arte und die Liebespaargruppen aus Nymphenburg.
Fayencen wurden vornehmlich von wohlhabenden Bürgern erworben. Das teure Porzellan blieb dagegen lange Luxusgut für Könige und Fürsten. Als Fayence imitierte man zuerst im Orient, später in Europa, das in China entwickelte Porzellan, indem man farbigen Ton mit einer weiß deckenden Glasur als Malgrund überzog. Erst 1709 gelang Johann Friedrich Böttger in Dresden die Nacherfindung des echten Porzellans, das aus einer durchgehend weißen Masse besteht. Ein Jahr später gründete August der Starke von Sachsen die erste europäische Porzellanmanufaktur, die noch heute in Meissen besteht.

Artikel vom 18.03.2006