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Magisches Dreieck Leon, Skhiri,
Danneberg nicht zu bremsen

Oberliga-Ortsderby: Starke Arminia II besiegt schwachen VfB Fichte 4:0

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Mit einem überraschenden und ebenso deutlichen 4:0-Erfolg der Amateure des DSC Arminia gegen den Ortsbruder VfB Fichte endete gestern das prestigegeladene Bielefelder Oberliga-Derby vor 350 Zuschauern im Brackweder Stadion. Die Platzherren kletterten mit nunmehr 24 Zählern in das Liga-Mittelfeld. VfB Fichte (19 Pkt) rangiert weiter auf einem Abstiegsplatz.

»Durch eigene Fehler haben wir die Partie selber zu unseren Ungunsten entschieden«, ärgerte sich Rainer Goldmann, der Fußball-Boss der »Hüpker«, und erkannte: »Unser Mittelfeld war nicht präsent. Wir haben Arminia zu viele Freiräume überlassen.«
Und dieses Mittelfeld nutzten in erster Linie Ex-VfBer Ridha Skhiri und Profi-Leihgabe Diego Leon. Im Verbund mit Tim Danneberg schalteten und walteten sie wie sie wollten und rissen immer wieder die Deckung der rot-weißen Gäste auf. Den ersten gefährlichen Torschuss gab der für die Oberligamannschaft schon aussortierte Martin Karwot ab. VfB-Keeper »Jockel« Bergenthal hatte aber aufgepasst und verhinderte Schlimmeres.
Auf der anderen Seite brachte der sonst so zuverlässige »Youngster« Nils Fischer durch ein unkontrolliertes Abspiel die gesamte Defensivabteilung in Schwierigkeiten. Robert Mainka profitierte, aber sein Schüsschen war kein Problem für DSC-Keeper Pascal Formann.
Arminias zweite gute Chance verhinderte Josip Rasic, indem er einen Leon-Schuss aus kurzer Distanz zur Ecke abwehrte. »Bis jetzt ist es kein hochklassiges Spiel«, urteilte Alt-Armine Uli Büscher.
Den überraschenden Führungstreffer der Platzherren leitete VfB Fichte durch einen eigenen sehr fahrlässig getretenen Freistoß selber ein. Beim postwendenden Konter scheiterte Janis Hoffmann an Bergenthal, den Abpraller stocherte Tim Danneberg dem Schlussmann kurz vor dem Halbzeitpfiff irdendwie zum 1:0 durch die Hände.
Kaum hatte Schiri Björn Schulte wieder angepfiffen, erhöhte Julian Loose im zweiten Versuch auf 2:0. Diego Leon hatte die glänzende Vorarbeit geleistet. Angesichts des sicheren Vorsprungs blühten die Jung-Arminen sichtlich auf. Dennoch musste zum 3:0 ein etwas zweifelhafter Handelfmeter herhalten. Dem Unglücksraben Güven Aydin war das Leder an die Hand gesprungen. Diego Leon beeindruckte das aber herzlich wenig. Mit einem platzierten Strafstoß ließ er Ber-genthal keine Chance. Wenig später wollte der kleine Spanier noch ein Zuckerstückchen draufsetzen. Sein als Flanke gedachter Torschuss rutschte knapp über das lange Eck.
Die »desorientierten »Hüpker« kamen in Halbzeit zwei nicht für einen Treffer in Frage. Mark Sawkill als einzige Spitze war gut in der DSC-Deckung aufgehoben. Auch Robert Mainka und Gökhan Özdemir bekamen keine Schnitte. Zudem hatte Arminia II auch das Glück auf seiner Seite. Nach Dudas feiner Flanke in den Lauf von Danneberg schoss der Jung-Profi Özdemir an, und der Ball sauste abgefälscht zum 4:0 in die Maschen. Trainer Igor Lazic war zufrieden: »Wir haben heute gezeigt, dass die Niederlage in Schermbeck nur ein Ausrutscher war. Die Mannschaft hat dies eindeutig auf dem Platz bestätigt.«
Sein besonderes Lob galt Danneberg, Skhiri und Leon. »Dieses Dreieck hat heute hervorragend funktioniert.« Dem konnte Kollege Sven Moning zur zustimmen: »Ein hochverdienter Sieg der Arminia. Wir haben es nicht verstanden unsere Kompaktheit im Spiel zu zeigen.« Der Sieg stärkt zweifellos Arminias Selbstvertrauen. Ob diese hohe Niederlage allerdings auf der anderen Seite die bisherige Moral des VfB Fichte ins Wanken bringt, vermochte Sven Moning noch nicht spontan zu beantworten. Lediglich Abwehrchef Güven Aydin wirkte gefasst: »Auch dieses 0:4 wirft uns nicht um.«

Artikel vom 20.03.2006