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Prüfer mischt Beton an

Landesliga: SC Herford - TuS Dornberg 0:0

Von Werner Jöstingmeyer
Herford (WB). Für den Landesligazweiten TuS Dornberg war es eine sehr schwere Geburt. Nach fast dreimonatiger Pflichtspielpause musste Trainer Jürgen Prüfer beim SC Herford erstmal eine Standortbestimmung betreiben. Nach 90 Minuten war er froh, wenigstens mit einem torlosen Remis einen Punkt ergattert zu haben.

Auf dem Kunstrasen neben dem gesperrten Herforder Stadion hatte der Dornberger Fußballlehrer viel »Beton angemischt«. Mit nur einer Spitze (Jakob Wiens), aber einer sehr massiven Defensivabteilung wollte er zunächst einmal Tore verhindern. »Schließlich haben wir zuletzt im alten Jahr einfach zu viele Treffer kassiert«, begründete er diese Vorsichtsmaßnahme. Was dabei heraus kam, veranlasste die Dornberger Funktionäre immer wieder zum Kopfschütteln. »Für ein Tor kommen wir heute wohl nicht in Frage«, meinte Manager Hans-Werner Freese, nachdem er in den ersten 45 Minuten keine einzige TuS-Chance gesehen hatte.
Ganz anders die Gastgeber. Vielleicht beflügelte die kurz zuvor erfolgte erste Gehaltszahlung den finanziell stark angeschlagenen SC Herford. Jedenfalls bestimmte die Elf von Trainer Peter Kuckelkorn eindeutig das Geschehen. Angetrieben von dem fleißigen Christian »Schuster« Schnitker vergaben Sead Jusufi und Wladimir Wingert erstklassige Möglichkeiten.
Nach dem Seitenwechsel durften sich die Dornberger in erster Linie bei ihrem Torwart Tim Klingbeil bedanken, dass sie nicht in Rückstand gerieten. So drehte er in der 77. Minute einen Wingert-Kopfball aus kurzer Distanz mit einer Riesenparade über die Querlatte.
Erst in der Schlussphase wurde Dornberg mutiger. Für den ausgewechselten Jakob Wiens spielten nun der eingewechselte Thomas Franke und Adis Hasic in der Spitze. Die Herforder Abwehr wankte aber fiel nicht, weil Hasic zwei ganz »dicker Dinger« versiebte. Nach dem Schlusspfiff war Trainer Jürgen Prüfer mit dem 0:0 nicht unzufrieden. Seine Beurteilung: »Nach 80 Minuten hatten wir einen Punkt gewonnen, in den letzten zehn Minuten aber zwei verloren.« Über die Art und Weise des schmeichelhaften Punktgewinns wollte sich Hans-Werner Freese nicht äußern: »Dazu sage ich besser nichts.«
Bei den »Besten im Westen« hängt zudem der Haussegen etwas schief. Prüfer hatte Fastellini und Baafi aus disziplinarischen Gründen für Herford nicht nomiert.
Dornberg: Klingbeil, A. Wiens, Jellentrup, Kaniuth, Al. Hasic, Kandic, Schwager, Jerenko, Ad. Hasic, Heidemann (75. Castillo), J. Wiens (65. Franke).

Artikel vom 20.03.2006