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Letzte Chance - SVA
will Jahnplatz erobern

Spitzenreiter SC Wiedenbrück fehlt die Spielpraxis

Kreis Gütersloh (cas). Als der Winter besonders eisig war, trug der Landesligist SC Wiedenbrück sage und schreibe neun Testspiele aus. Doch seit der Punktepartie gegen FT Dützen - die liegt schon fast drei Wochen zurück - verzichtete Trainer Jürgen Gessat bewusst auf weitere Spiele, um die erneute Pause zu überbrücken.

»Ein 10. Test auf Kunstrasen hätte doch nichts gebracht, weil wir am Sonntag auf Rasen antreten«, begründet Gessat vor dem Kracher-Derby gegen den SV Avenwedde, warum er sich zuletzt ausschließlich aufs Training beschränkte. Der Nachteil aber: So kann er den momentanen Leistungsstand seiner Mannschaft nicht genau einschätzen.
»Ich weiß nur eines: Bei den derzeit schlechten Platzverhältnisse sind meistens die defensiven Teams im Vorteil«, sagt Gessat und hat für seine These auch Fakten parat. So verweist der Wiedenbrücker Fußball-Fuchs unter anderem auf den Sieg der Spexarder in Steinhagen und das darauf folgende Remis der »Spechte« in Avenwedde. »Unter normalen Bedingungen wären diese Spiele wahrscheinlich anders ausgegangen«, meint Gessat.
Zu seiner Beruhigung: Am Sonntag ist endlich wieder mit vernünftigen Platzverhältnissen zu rechnen. Und Jürgen Gessat muss sich darauf einstellen, dass die Gäste auf dem Jahnplatz zur Offensive blasen werden. Denn für SVA-Trainer Robert Purkhart ist das zweite Derby hintereinander die letzte Chance, um noch einmal ganz oben attackieren zu können. »Auch mit einem Remis könnten wir leben. Nur bei einer Niederlage müssten wir unser Saisonziel korrigieren - dann wollen wir wenigstens noch unter die ersten fünf Vereine kommen«, hält Purkhart zwei Marschpläne bereit.
Wie auch immer: Sowohl der Avenwedder Coach (»Der Favorit heißt Wiedenbrück«) als auch sein SCW-Kollege gehen von einer »ganz engen Kiste« aus. So wie im Hinspiel, das die Emsstädter mit 2:1 knapp für sich entschieden. Ebenso beim Wiedersehen im Kreispokal - hier unterlag Avenwedde mit 0:1. Setzt sich der SCW mit seinem Altstar Frank Scharpenberg auch beim dritten Duell wieder durch? Wenn ja, dann ohne Überrumpelungstaktik. »Ein so alter Trainer-Hase wie der Robby lässt sich nicht mehr bluffen«, schmunzelt Jürgen Gessat. Die Fans dürfen sich auf einen offenen Schlagabtausch freuen.

Wer fehlt beim SCW?  Jan Liemke (Schulter), Matthias Gök (Meniskus).
Wer fehlt beim SVA?  Etienne, Psyk und Seifert (alle noch angeschlagen).

Artikel vom 18.03.2006