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Mit 40 Punkten die
Bayern-Misere beenden

2. Liga: SC Paderborn 07 empfängt Münchner Löwen

Von Peter Klute
Paderborn (WV). Sucht man beim bislang grandiosen Abschneiden des SC Paderborn 07 in der 2. Fußball-Bundesliga etwas Negatives, fällt das ganz schön schwer. Der beste Aufsteiger ist die positive Überraschung, der Klassenerhalt mit 37 Punkten so gut wie perfekt.

Doch eins ist dem SCP noch nicht gelungen: ein Sieg gegen eine bayrische Mannschaft. Der siebte Anlauf steigt am Sonntag um 15 Uhr im Hermann-Löns-Stadion gegen den TSV 1860 München. In der Hinrunde gingen die Partien gegen die »Löwen«, Unterhaching, Burghausen und Greuther Fürth allesamt verloren, in der Rückrunde gab es gegen Haching und Fürth wenigstens zwei Unentschieden. Am Sonntag bietet sich die vorletzte Gelegenheit, die Negativserie zu beenden. Das wäre der Klassenerhalt und eine Wiedergutmachung für die 0:2-Heimniederlage vor zwei Wochen gegen Dresden. »Die Mannschaft hat eine gute Woche hinter sich, auch, weil wir zum ersten Mal seit Monaten wieder auf grünem Rasen trainieren konnten. Die Spieler brennen, wir alle wollen die 40 Punkte«, sagte Trainer Jos Luhukay.
15 Feldspieler und zwei Torhüter bilden das Aufgebot. Sebastian Schoof und Daniel Brinkmann kehren nach überstandener Grippe in den Kader zurück, neben den langzeitverletzten Thorsten Becker, Stephan Maaß und David Fall fehlt Marc Gouiffe à Goufan. Der Kameruner sah in Offenbach die Rote Karte und wurde für drei Spiele gesperrt. Dazu erlitt er eine starke Prellung am rechten Knöchel, die ihn zurzeit außer Gefecht setzt. Am Montag wird »Goofy« noch einmal untersucht und soll eventuell Dienstag wieder ins Lauftraining einsteigen.
Das volle Pensum nach zweiwöchiger Pause bestritt Daniel Brinkmann und gilt vor Bernhard Erkinger als erster Kandidat im defensiven Mittelfeld. Daneben wird wohl Hüzeyfe Dogan spielen. Bleiben die Edelreservisten vom Bieberer Berg: Neu-Armine Markus Bollmann (siehe Extra-Bericht) und Marcel Ndjeng. »Beide haben vorbildlich trainiert und sind wieder eine Option«, so Luhukay. Für sie müssten wahrscheinlich Dusko Djurisic in der Innenverteidigung und Benjamnin Schüßler auf der rechten Außenbahn weichen. Auch ein Tausch rechts in der Viererkette vom zuletzt nicht so starken Markus Krösche zu Namensvetter Bollmann scheint möglich.
Das sind - im Gegensatz zum Gegner - aber nur Problemchen. Die angebliche Verstrickung von Paul Agostino und Quido Lanzaat in den Wettskandal und der Rücktritt von Präsident Karl Auer sind nach Trainer-Tausch und Manager-Wechsel die unrühmlichen Höhepunkte der Münchner-Krise, die seit dem 27. November ohne Sieg sind. Luhukay warnt dennoch vor bissigen »Löwen«: »Wir dürfen uns von diesen Nebensächlichkeiten nicht beeinflussen lassen. 1860 hat viel Potenzial. Dass sie so abgestürzt sind, ist unvorstellbar.«

Artikel vom 18.03.2006