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Billiggeräte ersetzen
teure Telefonhäuschen

Bundesweiter Pilotversuch erfolgreich beendet

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Die Deutsche Telekom kann weitere 20 000 unrentable Telefonhäuschen abbauen und durch »Billigtelefone« ersetzen.
Einfach und bequem: Das neue öffentliche Basistelefon.
Nach Angaben der Telekom und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes hat die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen nach einem zweijährigen Pilotversuch das sogenannte Basistelefon als vollwertige öffentliche Fernsprecheinrichtung anerkannt. Während des Versuchs waren bereits 15 000 extrem unwirtschaftliche Telefonzellen durch Basisgeräte ersetzt worden. In Ostwestfalen-Lippe gibt es schon 329 dieser Billigvarianten.
30 000 bis 35 000 Telefonzellen werden von der Telekom als unwirtschaftlich eingestuft. Der Umsatz pro Monat liege unter 125 Euro sagte Telekom-Sprecher Rüdiger Gräve. Insgesamt gibt die Telekom den Bestand ihrer öffentlichen Fernsprecher mit 115 000 an.
Durch den weiteren Einsatz von Basistelefonen sei weiterhin eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit öffentlicher Telefonie gewährleistet, sagte der Post- und Telekommunikationsexperte des Städte- und Gemeindebundes, Ralph Sonnenschein, dieser Zeitung. Das Basistelefon sie ein guter Ersatz für Telefonzellen und werde in den nächsten fünf bis zehn Jahren das Stadtbild prägen. Es sei vom Bürger angenommen worden.
Die Basistelefone haben keinen Wetterschutz und keine Beleuchtung. Sie kosten gegenüber einer 7500 Euro teuren Zelle lediglich 500 Euro. Telefonieren ist nur mit dem Zahlencode einer speziellen Telefonkarte (Calling-Card) oder Kreditkarte möglich. Ferner können R-Gespräche geführt werden, bei denen der Angerufene die Gesprächskosten übernimmt. Außerdem sind mit einer separaten Taste Notrufe möglich. Alle 0800-Servicenummern sind kostenlos.

Artikel vom 18.03.2006