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Licht am Ende des Berliner Tunnels

Hertha-Trainer Falko Götz sieht die Geduld mit dem Siegtreffer belohnt


Berlin (WB/tip). Hertha-Sponsor Arcor hatte vor diesem Spiel die Initiative ergriffen und 10 000 Eintrittskarten für das Bundesliga-Duell mit den Arminen zum Preis von 10 Euro angeboten. Trotzdem war das Olympia-Stadion beim Anpfiff nicht einmal zur Hälfte gefüllt. Nur 32 656 Zuschauer wollten die Partie sehen.
Die Mannschaft hat es nach den schwachen Leistungen und fehlenden Erfolgen im Augenblick bei den Fans eben schwer, daran konnte auch der 3:0-Überraschungscoup bei Werder Bremen am Spieltag zuvor nichts ändern. Vor der WM-Endspiel-Arena wurden Offene Briefe verteilt, die den vermeintlich Schuldigen der Fußball-Misere in der Hauptstadt zum sofortigen Rücktritt aufforderten: Manager Dieter Hoeneß soll gehen.
In der Berliner Innenstadt hatten sich derweil Tausende aufgemacht, um den neuen Tiergarten-Fußgänger-Tunnel zu durchschreiten. Es war eine Eröffnung, die für den Erstligisten symbolische Wirkung haben sollte: Licht am Ende des Tunnels für Hertha, und endlich der Premieren-Heimsieg in der Bundesliga 2006?
Es dauerte eine Stunde, dann sicherte Pantelic tatsächlich den ersten »Dreier« in Berlin seit dem 5. November 2005. »Ich bin froh, dass wir die Geduld bewahrt und dieses eine Tor gemacht haben«, atmete Trainer Falko Götz auf. Zwar hatte auch er eine wenig ansprechende Begegnung gesehen, schob dies aber auf die Taktik der abwartenden Gäste: »Zu einem guten Spiel gehören immer zwei Mannschaften. Doch dazu standen die Arminen zu weit hinten drin.«
Den Sieg bezeichnete Götz als verdient. So empfand es auch der Ex-Bielefelder Arne Friedrich, der zwar keine glanzvolle Vorstellung bot, aber trotz Verletzung durchhielt und daher nun auch zum Länderspiel gegen die USA reist.

Artikel vom 20.03.2006