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Mit Jogi Löw in Adanaspor

»Kutte« kann den FCG verlassen - doch er will bleiben

Gütersloh (dh). Er kickte an der Seite von Thomas Berthold sowie Sven Scheuer unter Trainer Joachim »Jogi« Löw in der 1. türkischen Liga bei Adanaspor und wurde dreimal Deutscher Meister mit dem Nachwuchs von Borussia Dortmund. Kurtulus Öztürk ist den Erfolg gewöhnt. »Um Platz fünf, sechs will ich nicht spielen«, kennt der rechte Flügelflitzer mit dem FC Gütersloh 2000 nur ein Ziel: Ab in die Fußball-Regionalliga.

Doch »Kutte« und der FCG haben eines gemeinsam: Bei beiden läuft es derzeit nicht. Nach einem ganz starken Beginn, der Öztürk nach der Hinserie sogar den ersten Platz nach WB-Noten (Durchschnitt 2,58) einbrachte, warf ein Faserriss sowie ein anschließender Muskelbündelriss den 25-Jährigen völlig aus der Bahn. »Er steht uns doch seit einem halben Jahr nicht mehr gesund zur Verfügung«, bringt es Dr. Jörg Weber auf den Punkt.
Auch am Sonntag gegen den SV Schermbeck wird Kurtulus Öztürk noch nicht wieder im Kader sein. »Dabei bin ich total heiß und brenne auf meinen Einsatz. Aber ich will nichts riskieren, die Verletzung muss erst völlig ausgeheilt sein«, will der in Werne an der Lippe geborene und immer noch wohnende Öztürk (»Von den 30 000 Einwohnern hier kenne ich 20 000«) kein Risiko eingehen.
Dabei möchte er so gerne helfen, die Saison versöhnlich zu beenden. »Platz drei muss unser Ziel sein, das dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Und in den anstehenden englischen Wochen können wir beweisen, dass wir durchaus in der Lage sind, oben mitzuspielen«, schätzt der Inhaber eines Presse-Fachhandels (»Da verkaufe ich Tabakwaren und Zeitschriften«) die Qualität im FCG-Kader genau so hoch ein wie beim SC Verl oder seinem Ex-Klub Borussia Dortmund II: »Der Unterschied ist nur: Diese beiden Vereine haben mehr aus ihren Möglichkeiten gemacht.«
Das Optimale aus den Möglichkeiten in Gütersloh soll nun endgültig in der kommenden Saison gemacht werden. »Dann zählt nur der Aufstieg«, weiß »Kutte«, der trotz einer bestehenden Option, den Verein im Sommer verlassen zu können, gerne in Gütersloh bleiben möchte: »Ich fühle mich hier sehr wohl und will nicht wie ein 20-Jähriger mit einem Berater im Rücken pokern. Werden die angekündigten vier, fünf Verstärkungen geholt, dann bleibe ich.«
Positiv bewertet Öztürk die Tatsache, dass Trainer Dr. Jörg Weber und Präsident Norbert Wöstmann einen Teil der Mannschaft in die Personalplanungen mit einbezieht: »Denn was bringt uns ein guter Spieler, wenn er menschlich nicht in unsere tolle Truppe passt.«
Das Meisterschaftsspiel gegen den SV Emsdetten 05 wird am Mittwoch, 5. April, um 19.30 Uhr im Heidewald nachgeholt.

Artikel vom 18.03.2006