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Am »Badeweiher« kickt auch ein Bär

Der SC Verl will in Hüls an die zweite Halbzeit der Schalker Partie anknüpfen

Verl (cas). Spiel, Pause, Spiel, Pause: Oberliga-Primus SC Verl kippt bei diesem Wechsel immer wieder aus seinem Rhythmus und muss nun erneut auswärts antreten. »Das ist ein Ablauf, der natürlich nicht zufrieden stellen kann«, ist auch Mario Ermisch die Unterbrechungen langsam leid.

Der SCV-Trainer hofft, dass seine Mannschaft trotz der Zwangspause am Sonntag beim unberechenbaren VfB Hüls an die starke zweite Halbzeit der Partie beim FC Schalke II nahtlos anknüpft. Denn am »Badeweiher« (Verls Geschäftsstellenleiter Manfred Niehaus: »Das Stadion mit seinem Klubheim ist ein wahres Schmuckkästchen«) erwartet die Ostwestfalen morgen Nachmittag ein heißes Fußball-Tänzchen.
Erst recht, wenn der nahe an der Abstiegszone stehende VfB doch noch seinen Torjäger Seyfullah Kalayci (13 Treffer bisher) aus dem Ärmel zaubern sollte. Eigentlich wollte der Super-Stürmer die Hülser in der Winterpause verlassen, wegen Transferproblemen muss jedoch Kalayci vorerst beim VfB bleiben und wäre auch spielberechtigt. Allerdings soll der neue Trainer Ingo Anderbrügge (FC Schalkes früherer »Euro-Fighter«) mit dem umstrittenen Star nicht mehr planen. Abwarten.
»Die Hülser brauchen noch einige Punkte und werden sich deshalb gegen uns mächtig strecken«, geht Mario Ermisch davon aus, dass am »Badeweiher« nicht her-umgeplanscht wird. Deshalb wäre der Verler Übungsleiter auch schon mit einem Pünktchen »zufrieden«, zumal er den VfB immer noch zu den besseren Teams der Oberliga zählt.
Der Motor des Traditionsklubs ist schon seit Jahrzehnten der sehr agile und temperamentvolle Horst Darmstädter. »Ohne ihn würde es diesen Verein nicht mehr geben«, zieht auch Niehaus vor dem Engagement des Fußball-Besessenen den Hut. Nur allzu gern hätte Darmstädter Olaf Thon als Trainer verpflichtet - doch trotz allen Werbens erteilte der Ex-Nationalspieler dem Hülser Kicker-Boss schließlich eine Absage.
Mit einer Spielabsage ist freilich am Sonntag kaum zu rechnen - nicht zuletzt aufgrund der günstigen Wetterprognose. »Alle sind ein bisschen kribbelig«, schildert Ermisch die Gemütslage seiner in diesem Jahr noch sieglosen Schützlinge. Den Test am Dienstag in Avenwedde bewertete der SCV-Coach »nur als Bewegungstherapie«. Erfreulich indes: Alexander Schiller kann endlich wieder am Training teilnehmen. Ob es bei ihm schon in Hüls zu einem Kurzeinsatz reicht, das wird sich erst am Sonntag entscheiden. Am Montag stößt auch Mihajlo Rakic wieder zur Mannschaft, nachdem ihm die Fäden im operierten Fuß gezogen worden sind. Und Pierre Nguindjell mischt nach auskurierter Grippe wieder putzmunter mit.
Die Verler fahren also ohne Personalsorgen zum »Badeweiher«, wo sie es auch mit einem Ball-Grizzli zu tun bekommen. Der rollt keineswegs tapsig über den Rasen: Norman Bär gehört zu den Leistungsträgern des VfB.

Artikel vom 18.03.2006