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Neue Linie bringt Senne »in Kontakt«

Voraussetzungen für die »117« sind gegeben - Start in ein bis zwei Jahren

Von Annemargret Ohlig
(Text und Foto)
Senne (WB). Vor sechs Jahren war im Nahverkehrsplan bereits eine neue »Verbindung« von Sieker und Brackwede mit Senne vorgesehen: die Buslinie 117. Doch erst jetzt sind durch die Neuordnung des Brackweder Liniennetzes die Vorbedingungen so weit erfüllt, dass an eine Umsetzung in überschaubarer Zeit zu denken ist.

Voraussichtlich in ein bis zwei Jahren könne die 117 laufen, erklärten am Donnerstagabend Paul Fabian vom Amt für Verkehr und Hartwig Meier, Leiter Verkehrsplanung bei moBiel, den Senner Bezirksvertretern. Von der neuen Buslinie werden dann nicht nur sämtliche Leistungen der jetzigen Linie 114 zwischen dem Stadtbahnhaltepunkt Senne und dem von Plettenberg Stift in der Kampstraße übernommen.
Die geplante Linie stellt außerdem eine neue umfassende Verbindung innerhalb des Stadtbezirkes dar, die es in Senne so bisher nicht gibt. Im 30 Minuten-Takt soll die 117 über eine erheblich erweiterte Route verkehren. Dadurch wird, deutlich besser als durch die Linie 80 heute, das Wohngebiet Okapiweg erschlossen. Auch das Hallenbad AquaWede und die Oetker-Eisbahn sind dann von Senne aus wesentlich einfacher zu erreichen.
Ob die 117 künftig allerdings auch einen »Abstecher« ins Senner Zentrum machen wird, müsse die Detailplanung ergeben. Meier: »Wir können dieser neuen Linie nicht noch mehr aufbürden.« Die Erklärung des Verkehrsplaners: Die 117 gehört zu mehreren »ineinander geschalteten Linien«, die in ihrer Taktlage nicht frei ist. Sei die Streckenführung mit zu vielen »Windungen« versehen, könne der Zeittakt nicht eingehalten werden. »Dann muss ein zusätzlicher Bus her. Dadurch fallen dann Kosten von 150000 Euro pro Jahr und Fahrzeug an.«
Auch für die Anregung, den Bahnhof Windelsbleiche von der neuen Buslinie künftig zu bedienen, gelte ähnliches wie für den »Abstecher« ins Zentrum. Fabian: »Berücksichtigt man das neue Wohngebiet Breipohl, kann der Bahnhof nicht bedient werden. Man muss sich entscheiden, was man in Senne will - es muss aber machbar und finanzierbar sein.«
Dass einige Anregungen bei der Detailplanung jedoch noch berücksichtigt werden sollten, diese Meinung äußerten neben Bezirksvertretern auch die ehemaligen Hauseltern des Altenheims von Plettenberg Stift in der Schillingshofsiedlung, das Ehepaar Scholten, während einer Sitzungsunterbrechung. Diese wünschten sich, dass die neue Buslinie wegen der vielen älteren Menschen, die in der Siedlung leben, besser eine Route über die Buschkampstraße, statt über das Waldbad in die Ortsmitte nehmen solle. Damit auch der Bahnhof und die Sparkasse angefahren werden.

Artikel vom 18.03.2006