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Anschließend auf die »Kö«

Jerry Meyer plant Sieg und Kneipenbummel am Rhein

Nettelstedt (Les). In der Frauenhandball-Regionalliga hat der TuS Nettelstedt an diesem Wochenende ein Auswärtsspiel - und sieht sich dort durchaus in der Rolle des Favoriten.

Der Tabellendritte der Liga, der weiterhin stark mit der Vizemeisterschaft hinter der HSG Stemmer/Friedewalde flirtet, tritt am heutigen Samstag die Reise zum Schlusslicht HSG ART/HSV Düsseldorf an. Die hat erst ganze sieben Pünktchen und wohl keine Chance mehr auf den Klassenerhalt.
Gleichwohl weiß TuS-Trainer Thorsten »Jerry« Meyer, der auf die komplette Sieben des 30:22-Erfolges über den TV Strombach zurückgreifen kann, dass mit den Düsseldorferinnen nicht gut Kirschen essen ist. Ungern erinnert er sich an die letzte Saison, als es gleich zwei Niederlagen gab. Und auch das Heimspiel in Nettelstedt war beileibe keine handballerische Offenbarung. Da hatten die Gastgeberinnen zum Seitenwechsel gar mit 11:15 hinten gelegen, um am Ende doch mit Ach und Krach den 25:23-Sieg einzufahren. Meyer: »Das ist eine äußerst unbequeme Mannschaft, die in der Abwehr ganz schön zulangt.«
Der kommende Meister HSG Stemmer/Friedewalde hatte die HSG zwar mit 13 Toren Unterschied abgefackelt, »aber,« so Meyer, »die haben das mit ihrer Schnelligkeit gemacht.« Und daran hapert's ja so ein bisschen bei seinen Damen.
Nicht zuletzt auch deswegen, weil die schnelle Susanne Schmidt weiterhin fehlt. Sie klagt nach wie vor über Beschwerden nach ihrem Glatteis-Unfall. Den Becken-Schiefstand will sie mit entsprechendem Rückenaufbau-Training begegnen. Doch sie ist zuversichtlich: »Ich hoffe, dass ich beim nächsten Heimspiel schon wieder dabei bin.«
Das wäre gegen die HSG Gräfrath, den unmittelbaren Tabellennachbarn nach unten. Jerry Meyer denkt aber schon weiter: »Dann kommt der nächste Kontrahent um Rang drei, die HG LTG/HTV Remscheid und dann müssen wir zum dritten Konkurrenten VT Kempen. Ein schweres Programm.«
Da kommt es ihm gerade recht, dass er mit Friederike Stahnke vom Frauen-Oberligisten HSG Holzhausen/Hartum einen Neuzugang vermelden kann, der möglicherweise, wenn die Papiere da sind, schon in Düsseldorf seinen ersten Einsatz fliegen kann. Der Coach: »Die ist erst 20 Jahre alt, ist etwa 1,80m groß - bin gespannt, ob sie die Regionalliga packt.«
Mitmachen dürfte sie die Reise an den Rhein sowieso. Schon weil's sich in anderer Hinsicht lohnen dürfte. Meyer: »Nach dem Spiel gehen wir erst gemeinsam essen, dann machen wir einen Kneipenbummel über die Kö.« Und das, so fürchtet der Coach fast, könnte eine lange Nacht werden, bevor alle wieder den heimatlichen Hafen im Mühlenkreis ereicht haben.

Artikel vom 18.03.2006