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»Schmeichelsteine« aus
massivem Holz geschaffen

Peter Marggraf stellt in der Kirche zu Dünne aus


Bünde (öse). Der Keimling blickt zaghaft hinter einer riesigen Knospe hervor, überdimensionale »Kieselsteine« haben sich, wie beschützend, vor ihm plaziert. »Nun, all das kann man auch Schmeichelsteine nennen. Oder die Sehnsucht nach dem Frühling, der hoffentlich bald an die Tür klopft«, deklariert Peter Marggraf die von ihm geschaffenen Kunstwerke. Der Bildhauer aus Riemsloh stellt seine Skulpturen ab Sonntag, 19. März, in der Kirche zu Dünne aus.
Viel »Herz« scheinen die Engel, Vögel, Tänzerinnen oder floralen Gebilde zu besitzen. Und das ist, wie das Material, aus dem sie kreiert wurden, gewiss nicht aus Stein. Die Ausstrahlung der aus massivem Holz gefertigten Skulpturen ist mit so viel Power und Charme angereichert, dass man die Augen kaum abwenden kann.
Eine riesige Dosis Engagement versprüht dann der Künstler. Er belässt es nicht damit, dass er seine Werke für die Vernissage in der Dünner Kirche zur Verfügung stellt. Nein, er lässt es sich nicht nehmen, gemeinsam mit Presbyter Rainer Sasse kräftig beim Aufbau in Kirche und Gemeindehaus mit anzufassen. Und welche Koryphäe in ihrem Meister steckt, beweisen insbesondere die »Powerfrau« (Walnuss) und der abstrakte Vogel aus Wacholdergehölz, die im Gemeindehaus ihren Platz fanden. Liebevolle Arbeit, die ins kleinste Detail geht, ist hier ausgiebig zu bewundern.
Sympathie für das Paradies verspüre er seit eh und je, erzählt Peter Marggraf, der seit ungefähr 17 Jahren freischaffender Bildhauer ist und vorher als Kunstmaler tätig war. »Der Paradiesmacher« hat er deshalb auch sein im Jahr 2000 erschienenes Buch betitelt, in dem sein Leben geschildert wird. Die Freude, die er bei seiner Kunst empfindet, kommt besonders zum Ausdruck. Sie weiter zu vermitteln, ist ihm stets ein Anliegen, und das vornehmlich bei den von ihm geleiteten Kursen in Sachen Bildhauerei.
In Melle-Riemsloh besitzt der 45-Jährige ein eigenes Atelier und einen Skulpturengarten. Dort werden drei Mal jährlich Ausstellungen veranstaltet. Bis zu 1.000 Besucher aus ganz Deutschland erscheinen im Jahr. Die nächste Vernissage beginnt dort am 15. Juni.
Für seine Gartenanlage, die er gemeinsam mit seiner Ehefrau Angelika gestaltet, erhielt Peter Marggraf den Naturschutzpreis. Die Inspirationen aus der Natur, die der Künstler »wie die Luft zum Atmen« braucht, verhalfen ihm zu einer großartigen Aktion. Er wurde beauftragt, in Malaga/Spanien einen Park mit Bänken, Baumtempeln und Mosaiken anzulegen. Im vergangenen Jahr wurde er vom WDR eingeladen, im dortigen Studio auszustellen.
Die Ausstellung von Peter Marggraf wird am Sonntag, 19. März, nach dem Gottesdienst eröffnet. Sie kann in der Dünner Kirche jeweils sonntags von 15 bis 18 Uhr begutachtet werden. Im Gemeindehaus gelten die allgemeinen Öffnungszeiten.

Artikel vom 18.03.2006