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So schlecht wie seit 38 Jahren nicht

Die alpine Ski-Bilanz: eine unzureichende Saison der Deutschen

Aare (dpa). Vor 13 Monaten noch Weltmeister, nun Letzte: Das Resultat des Mannschafts-Weltcups beim alpinen Saisonfinale passte zum erfolglosesten Winter der deutschen Skirennläufer seit 38 Jahren.
Alpin-Chef Walter Vogel stellte nach gerade zwei Podestplätzen des von Rücktritten und Verletzungen gebeutelten Teams in 75 Weltcup-Wettbewerben sowie den medaillenlosen Olympischen Winterspielen in Turin fest: »Das war heute eine schlechte Vorstellung, und die Saison unzureichend. Wir waren nicht gut genug.«
Den Sieg im schwedischen Aare beim von Kritikern verspotteten »Mickey-Mouse-Wettbewerb« sicherte sich Vize-Weltmeister Österreich vor den USA und Schweden. Martina Ertl-Renz, ihr Bruder Andreas, Felix Neureuther, Kathrin Hölzl, Alois Vogl sowie Annemarie Gerg kamen nach Super-G und Slalom über Rang acht nicht hinaus. Nach 15 Jahren und 429 Weltcups beendete die 32 Jahre alte Martina-Ertl-Renz (Lenggries) ebenso wie Bruder Andreas ihre Karriere.
Bereits am Samstag hatte Gesamtweltcupsiegerin Janica Kostelic (Kroatien) den Riesenslalom vor Genevieve Simard (Kanada) gewonnen. Mit 1970 Zählern stellte sie in der Gesamtwertung einen neuen Punkterekord vor Anja Pärson (1662) auf. Die Schwedin konnte als Trostpflaster die Disziplinen-Wertung für sich verbuchen. Ertl-Renz fuhr auf einen guten neunten Platz, Kathrin Hölzl (Bischofswiesen) verpasste als 16. Weltcup-Zähler knapp.
Lokalmatador Markus Larsson schaffte überraschend den ersten schwedischen Slalomerfolg seit 13 Jahren. Damals hatte Thomas Fogdoe an selber Stelle triumphiert. Der 27-jährige Larsson war bei seinem Premieren-Sieg schneller als der Franzose Stephane Tissot und Thomas Grandi aus Kanada. Felix Neureuther (Partenkirchen) wurde Zwölfter. Alois Vogl (Zwiesel) schied zum Abschluss der Weltcup-Einzelrennen, bei denen er mit Rang drei in Wengen die beste deutsche Platzierung erreicht hatte, nach Rang zwölf im ersten Lauf im zweiten Durchgang aus. Der 32-Jährige scheiterte gesundheitlich angeschlagen zum dritten Mal nacheinander und verlor seinen Platz in der Startgruppe der besten 15.

Artikel vom 20.03.2006