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»Jeder zweite Schuh passt nicht«

Fußmessaktion in Queller Kindergarten zeigt erschreckendes Ergebnis


Quelle (mp). Mit einem für die betroffenen Familien beunruhigenden Ergebnis ist am Freitag der Auftakt einer Fußmessaktion in den Queller Kindergärten zu Ende gegangen. Demnach trugen 30 der 60 Jungen und Mädchen vom Evangelischen Kindergarten Klemensstraße, deren Füße in Länge und Breite gemessen wurden, zu kleine oder zu große Schuhe. Den traurigen Rekord stellte ein Kind auf, dessen Schuhe gleich drei Nummern zu klein waren.
Dabei ist hinlänglich bekannt, dass nicht passendes Schuhwerk bei jungen Menschen bleibende Fußfehlstellungen zur Folge haben kann. Die wiederum können Knie-, Hüft- und Wirbelsäulenschäden verursachen, die im Erwachsenenalter massive Probleme bereiten. Um auf diese Thematik hinzuweisen, hatte das Queller Schuhhaus Hellweg in Kooperation mit der Vereinigten Innungskrankenkasse zu dieser Aktion aufgerufen. Ihr Ziel ist, in den nächsten Tagen die Füße und Schuhe aller Queller Kindergartenkinder zu vermessen und deren Eltern entsprechend darüber zu informieren.
»Obwohl die Eltern nicht zwingend eine Schuld trifft«, sagt Jugendschuh-Fachberaterin Lydia Goertzen. Das Hauptproblem sei die ungenaue Kennzeichnung der Hersteller. So fiele ein Großteil der Schuhe ein bis zwei Nummern kleiner aus als vom Hersteller selbst auf dem Produkt angegeben. Das betreffe sowohl Billigangebote als auch Markenprodukte. Im Fall des Kindergartens Klemensstraße seien 60 Prozent der überprüften Schuhe falsch ausgezeichnet gewesen. »Beim Kauf von Kinderschuhen ist also ein inneres Nachmessen zwingend erforderlich«, mahnt Lydia Goertzen. Den richtigen Schuh kaufe man stets mit einer Größe auf Zuwachs.
Aber warum melden sich Kinder nicht von selbst, wenn ihnen der neue Schuh zu klein oder zu groß ist? - Die Antwort ist sehr einfach: »Bei Kindern im Alter zwischen vier und fünf Jahren sind die Nervenenden in den Füßen noch nicht voll ausgebildet und auch die Knochen noch zu weich«, erklärt Schuhmachermeister Christoph Hellweg. »Die Kleinen haben einfach noch nicht das Schmerzempfinden, das wir kennen. Deshalb sollten Eltern die Füße ihrer Kinder und deren Schuhe am besten alle drei Monate messen lassen.«

Artikel vom 18.03.2006