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Von Michael Delker

Gütersloher
Wochenschauer

Skurrile Theater-Debatte


Die Augen sind auf den kommenden Donnerstag gerichtet. Im Kulturausschuss präsentiert das Münchener Büro Beneke, Daberto und Partner (BDP) die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Theaterentwicklung. Für Kulturdezernent Andreas Kimpel ist die Studie die »vielleicht letzte Chance« für eine neue Theaterspielstätte. »Danach sehe ich nicht mehr viele Möglichkeiten«, sagte Kimpel. Das war Ende Januar.
Sechs Wochen später wird die Diskussion ums Theater von Tag zu Tag skurriler. Es fängt damit an, dass BDP eigene Vorschläge zum Umbau der Paul-Thöne-Halle mit in die Studie einfließen lässt. Die Reaktion kam prompt: Die BfGT, fixiert auf den Entwurf des Architekten Beckmann, wirft den Münchenern Befangenheit vor. Der Stadtverwaltung hätte klar sein müssen, dass derartige Diskussionen aufkommen - so gut sollte sie »ihre« BfGT mittlerweile kennen.
In Stellung brachte sich auch der ehemalige CDU-Bürgermeisterkandidat Burkhard Brockbals. Zusammen mit dem Architekten Friedrich-Wilhelm Schröder präsentierte er Pläne für ein Kulturzentrum, einem Anbau an die Stadthalle. Parteiintern abgestimmt soll der Vorschlag nicht gewesen sein - »gute« Voraussetzungen für eine einvernehmliche Lösung in der Theaterfrage.
Bleibt noch der Architekt Jörg Friedrich, dem zweieinhalb Jahre nach dem Bürgerentscheid aufgefallen ist, dass sein Theater-Entwurf zu groß für diese Stadt war. Die Pläne seien geeignet gewesen für ein Theater mit Ensemble. Das Problem: Gütersloh hat gar kein Ensemble. Friedrich hat seinen Entwurf abgespeckt - das Theater würde jetzt 17,5 Millionen Euro kosten. Ob da die BfGT mitspielt?

Artikel vom 18.03.2006