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Mehr aus Charles' Tagebüchern

Richter wollen separat über weitere Veröffentlichungen entscheiden


London (dpa). Der Streit um Veröffentlichungen aus den Reise-Tagebüchern von Prinz Charles wird die britische Justiz weiter beschäftigen.
In seiner Klage gegen den Verlag des Boulevard-Blatts »Daily Mail«, das private Notizen über die Übergabe der britischen Kronkolonie Hongkong an China 1997 gedruckt hatte, war der Thronfolger am Freitag zwar erfolgreich. Die Zeitung darf nicht mehr daraus zitieren. Gleichzeitig entschied der Richter des High Court in London jedoch, dass über Veröffentlichungen aus sieben weiteren Tagebüchern des Prinzen, die der Zeitung zugespielt wurden, separat verhandelt werden muss.
Diese Entscheidung bedeutet für Prinz Charles, dass er in dem bevorstehenden Verfahren als Zeuge befragt werden könnte. »Das könnte für Charles sehr peinlich werden, denn in einem solchen Verfahren käme ja ans Licht, was in den Tagebüchern drinsteht«, sagte ein früherer Pressesprecher des britischen Thronfolgers dem Sender BBC.
Die Veröffentlichung der Notizen aus Hongkong hatte im November für Aufsehen gesorgt, weil Charles in den Aufzeichnungen chinesische Diplomaten als »fürchterliche alte Wachsfiguren« bezeichnet haben soll. Nach Ansicht seiner Anwälte wurde mit der Veröffentlichung gegen Charles' Persönlichkeitsrechte verstoßen. Die Zeitung ist angeblich über einen ehemaligen Angestellten des Königshauses, der acht Tagebücher kopiert haben soll, an die Aufzeichnungen gekommen.

Artikel vom 18.03.2006