16.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bekleidungsfirmen
im leichten Aufwind

Technische Stoffe stützen Textilbranche

Verbandsvize und Herforder Unternehmer: Wolfgang Brinkmann.

Münster/Herford (dpa). Die nordwestdeutsche Textilindustrie hat in Folge rückläufiger Exporte im Jahr 2005 sowohl bei Umsatz als auch Beschäftigtenzahlen Einbußen hinnehmen müssen. Die Bekleidungsbranche hingegen habe gerade von den Ausfuhren profitiert und nach Jahren mit rückläufigen Erlösen wieder höhere Umsätze eingefahren.
Das berichtete der Textil- und Bekleidungsverband Nordwest gestern in Münster. In der Textilsparte legten nur die Hersteller technischer Textilien etwa für den Fahrzeug- und Straßenbau sowie für spezielle Schutzbekleidung zu. Deren Anteil am Gesamtumsatz liege mittlerweile bei 40 Prozent.
Während in der Textilsparte der Umsatz im vergangenen Jahr um drei Prozent auf 3,38 Milliarden Euro zurückging, legte er bei den Bekleidungsfirmen um 2,5 Prozent auf 2,88 Milliarden Euro zu. Die Beschäftigtenzahlen sanken gleichermaßen um fünf Prozent auf 22800 im Textil- und 10700 im Bekleidungsbereich. Insgesamt vertritt der bundesweit größte Branchenverband 331 Betriebe mit 33500 Beschäftigten in Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein.
Für das laufende Geschäftsjahr sieht der Verband in beiden Sparten einen leichten Aufwärtstrend. So hätten derzeit knapp 50 Prozent der Textilhersteller und 26 Prozent der Bekleidungsfirmen mehr Aufträge in ihren Büchern als ein Jahr zuvor.
Eine mögliche Bremswirkung für den leichten Aufschwung sieht der Verband in den kommende Woche startenden Tarifverhandlungen. Die von den Gewerkschaften geforderten 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt seien »nicht nachvollziehbar und in keiner Weise zu rechtfertigen«, sagte der Verbandsvize und Herforder Unternehmer Wolfgang Brinkmann.

Artikel vom 16.03.2006