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»Ich bin der Präsident«

Saddam nutzt Aussage zu politischer Rede


Bagdad (dpa). Der irakische Ex-Machthaber Saddam Hussein hat seine Aussage vor dem Sondertribunal für die Verbrechen seines Regiimes gestern für eine politische Rede genutzt. Zu der Anklage wegen des Massakers an Schiiten in der irakischen Kleinstadt Dudschail 1982 äußerte er sich kaum. Saddam las seinen Text vom Blatt ab und erklärte, er sei immer noch der Präsident des Iraks.
Als der Vorsitzende Richter Rauf Raschid Abdul Rahman ihn drängte, keine Volksreden zu halten, sondern sich auf die Anklagepunkte zu beschränken, kam es zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen den beiden.
Anschließend entschied der Richter, die Sitzung hinter verschlossenen Türen fortzusetzen.
Saddam verurteilte in seinen Ausführungen vor den Richtern den Anschlag auf ein schiitisches Heiligtum in Samarra im vergangenen Monat. Gleichzeitig lobte er die Aufständischen, die gegen die ausländischen Truppen kämpfen. Dem Gericht sprach er erneut jede Legitimität ab.
Als er über die US-Invasion vor drei Jahren sprach, erklärte der Richter: »Das ist eine Angelegenheit zwischen Dir und den Amerikanern, Du steht hier vor einem irakischen Strafgericht.«

Artikel vom 16.03.2006