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Hochschul-Gebühren

Chance für einen Neuanfang


Die Rektoratsbesetzungen an den beiden OWL-Hochschulen in Bielefeld und Paderborn signalisierten noch eine andere Sprache, aber nach Auffassung von Schwarz-Gelb haben die 430 000 Studenten in Nordrhein-Westfalen die Einführung von Studiengebühren inzwischen akzeptiert.
Tatsächlich blieb gestern in Düsseldorf alles ruhig. Niemand jubelt, aber jeder, der das tägliche Chaos an den Unis erlebt, wünscht sich offenbar, dass etwas geschieht.
Aus der klammen Landeshauptstadt ist dabei nichts zu erwarten, was schon sehr viel ist. Denn Nordrhein-Westfalen nimmt nur die Schulen und Universitäten von den kräftigen Personalkürzungen aus.
Deshalb ist die Zusage, dass Studiengebühren in der Uni bleiben, extrem wichtig. Rot-Grün hat »seine« Gebühreneinnahmen von Langzeitstudenten und Zweitstudien im unendlich tiefen Haushaltsloch versickern lassen.
Schon plant die nordrhein-westfälische Landesregierung den nächsten Schritt: Mit dem Hochschulfreiheitsgesetz werden die Universitäten 2007 aus der Fachaufsicht des Landes gelöst und können eigene Personalpolitik machen. Diese »amerikanische Richtung« passt vielen nicht in den Kram. Aber FDP und CDU wissen: Nur jetzt haben sie die Chance für einen Neuanfang. 2009 könnte es schon wieder zu spät sein.
Reinhard Brockmann

Artikel vom 16.03.2006