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Dr. Jochen Rath leitet vom 1. Juli an das Stadtarchiv.Foto: Borgmeier

Ein Archivar mit »Hurtigkeit und Feuer«

Dr. Jochen Rath wurde unter 34 Bewerbern für Position ausgewählt


Bielefeld (bp). Vorbehaltlich der Zustimmung des Personalausschusses am 6. Mai übernimmt Dr. Jochen Rath vom 1. Juli 2006 an die Leitung von Stadtarchiv und Landesgeschichtlicher Bibliothek an der Rohrteichstraße. Als Institut ist das Archiv der Bielefelder Stadtbibliothek zugeordnet; Amtsleiter beider Institute (Bibliothek und Archiv) ist Harald Pilzer.
Im Kulturausschuss stellte Dezernent Rainer Ludwig den Archivrat, der mit seiner Familie im lippischen Extertal lebt, vor. Ludwig, dem 34 Bewerbungen um die Stelle vorlagen, betonte: »Jochen Rath weiß, wovon er spricht, wenn es ums Archivwesen geht.« Ihn persönlich habe nicht nur die lange Liste von Publikationen überzeugt, sondern auch, dass Rath Sprecher des Arbeitskreises der nordrhein-westfälischen Kreisarchive und Geschäftsführer des Kreisgeschichtsvereins Beckum-Warendorf sei.
Der 39-Jährige ist zurzeit noch als Kreisarchivrat in Warendorf tätig.
Studiert und promoviert hat er an der Universität Münster, war anschließend unter anderem in Gießen und Koblenz tätig.
Jochen Rath erklärte den Ausschussmitgliedern, er habe bei seiner Arbeit in Warendorf unter anderem einen Schwerpunkt auf den Bereich Dienstleistung und Service gelegt. Das Bielefelder Stadtarchiv habe in seinen Augen mit seinem »großen Benutzerpotenzial viele Chancen«.
Er sei überzeugt, dass seinem Anspruch an den Arbeitsstil auch in Bielefeld Rechnung getragen werde, sagte Rath und zitierte einen Ausspruch von 1801, den er über seinem Schreibtisch hängen habe. Darin heiße es, dass Archivare »Hurtigkeit und Feuer« haben müssten, denn »mit schläfrigen Leuten ist wenig ausgerichtet«.
Die Position des Leiters des Stadtarchives war seit längerer Zeit unbesetzt.

Artikel vom 16.03.2006