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Krebsarznei aus Sand?

Bad Salzufler Forscher meldet Patent an

Gerd Thöne entwickelte schon Bootsfarben und Autopolitur.

Lage (WB/ca). Die »Neosino«-AG, die Nahrungsergänzungspillen aus fein gemahlenem Sand herstellt (WB vom 14. März), prüft allen Ernstes, ob mit den so zerkleinerten Mineralien auch Krebs bekämpft werden kann. »Die Versuche laufen«, bestätigte gestern eine Unternehmenssprecherin, die aber keine weiteren Details nennen wollte.
Erfinder Gerd Thöne aus Bad Salzuflen (Kreis Lippe) hatte das von ihm entwickelte Sand-Mahlverfahren und damit hergestellte Produkte beim Deutschen Patentamt unter der Bezeichnung »Heilmittel zur inneren Anwendung, insbesondere gegen Krebserkrankungen« angemeldet. Die Nutzungsrechte an diesem Patent hatte die »Neosino«-AG 2004 über eine Tochterfirma erworben. Bislang stellt »Neosino« aus gemahlenem Quarz-Sand vor allem Mineral-Tabletten her - und die waren in der vergangenen Woche in Verruf geraten. Angeblich sollen die Mineralien gar nicht so klein sein (nur mehrere millionstel Millimeter), wie auf der Packung angegeben. Gerd Thöne bleibt jedoch dabei, dass sein Mahl-Verfahren so winzige Mineralien-Partikel ergibt, dass sie »schneller ins Blut gehen als bei herkömmlichen Nahrungsergänzungsmitteln«.
Strafanzeigen von »Neosino«-Anwendern, die sich möglicherweise betrogen fühlen, gibt es bislang nicht.

Artikel vom 15.03.2006