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Die Rats-SPD
bringt »Allee«
ins Wanken

Bebauungsplan soll abgelehnt werden

Von Annemargret Ohlig
Sennestadt (WB). Der Bebauungsplan »Württemberger Allee«, von den Sennestädter Bezirksvertretern erst am vergangenen Donnerstag mehrheitlich beschlossen und damit nach mehr als 30 Jahren auf den Weg gebracht, wird möglicherweise doch noch gekippt.

Der Grund: Am Montagabend hat sich die SPD-Ratsfraktion bei einem Abstimmungsgespräch durch ein deutliches Mehrheitsvotum gegen diesen seit Beginn umstrittenen Bebauungsplan ausgesprochen. Am kommenden Dienstag wollen deshalb die fünf SPD-Mitglieder in der Sitzung des Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses gegen die »Württemberger Allee« votieren.
Da zudem Bündnis 90/Die Grünen (zwei Sitze im UStA) stets gegen den Bebauungsplan Front gemacht haben, steht rein rechnerisch fest, dass die »Württemberger Allee« im UStA mit mindestens einer Stimme Mehrheit abgelehnt werden wird. CDU und BfB haben im UStA zusammen sechs Sitze und damit eine Stimme weniger als SPD und Grüne.
Ob die Verwaltungsvorlage für das geplante neue Wohnbaugebiet in Sennestadt dann überhaupt noch auf der Tagesordnung der Ratssitzung am 31. März erscheinen wird, ist laut Hans-Georg Fortmeier, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender, fraglich. »Behandelt der Rat dieses Thema doch auf Antrag der CDU und kommt es auch dort zu einer Ablehnung, ist dieser Bebauungsplan endgültig gestorben.«
»Wir haben uns nach einer langen und guten Diskussion mit deutlicher Mehrheit gegen diesen Bebauungsplan entschieden«, machte Fortmeier gegenüber dem WESTFALEN-BLATT deutlich. Bereits in der Vergangenheit habe die SPD dem geplanten Baugebiet sehr kritisch gegenüber gestanden. Eine große Rolle spiele dabei die Tatsache, dass für einen Bebauungsplan nie zuvor eine so große Fläche Wald gefällt werden sollte - sieben bis acht Hektar.
Ein weiterer wichtiger Grund sei die Gefährdung des Grund- und Trinkwassers. »Wir haben uns fragen und abwägen müssen, ob alles, was machbar auch vernünftig ist.« Der stellvertretende Ratsfraktionsvorsitzende spielte mit diesem Satz auf die Aussage der Verwaltung an, das Baugebiet Württemberger Allee sei »machbar und ausgleichbar«, wie alle erstellten Gutachten bewiesen hätten.
Außerdem habe sich die Frage gestellt, ob in Sennestadt überhaupt ein Baugebiet an dieser Stelle gebraucht werde.

Artikel vom 15.03.2006