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Abbau des Schuldenbergs

Profi-Klubs senken besonders ihre Personalkosten

Frankfurt/Main (dpa). Die 36 Vereine im deutschen Profi-Fußball haben den wirtschaftlichen Abwärtstrend gestoppt und ihren Schuldenberg in der Saison 2004/05 um 54 Millionen Euro auf 716,7 Millionen Euro abgebaut.

Die Deutsche Fußball Liga konnte bei der Präsentation des Bundesliga-Reports 2006 zudem mit Rekordzahlen aufwarten. Demnach haben die Vereine aus der 1. und 2. Bundesliga in der vergangenen Saison 1,52 Milliarden Euro erwirtschaftet, was eine Umsatzsteigerung von 19,1 Prozent bedeutet. Wichtigste Ertragssäule war die Werbung mit 28 Prozent. Die Summe aus Verbindlichkeiten und Rückstellungen sank in der Bundesliga um 7,1 Prozent von 668 auf 620 Millionen Euro, im Unterhaus von 102,7 auf 96,3 Millionen. »Die Bundesligisten haben vier Jahre nach der Insolvenz des früheren Hauptgeldgebers den Turn around geschafft«, verkündete DFL-Vorsitzender Christian Seifert.
Im Vorjahr schrieben 14 von 18 Bundesligisten schwarze Zahlen, im Durchschnitt erwirtschaftete jeder Eliteverein einen Überschuss von 3,128 Millionen Euro. Dies ist umso bemerkenswerter, da allein Borussia Dortmund ein Minus von etwa 70 Millionen Euro aufwies. »Dies zeigt, dass einige Vereine erheblich im Plus lagen«, stellte Seifert fest. Das Nettovermögen der Bundesligaclubs belief sich auf 276 Millionen Euro. Die Zweitligavereine verbuchten dagegen einen Minusbetrag von 32 Millionen.
Vor allem bei den Personalkosten wurde eingespart. Diese sanken in der Bundesliga von 45,2 auf 38,6 Prozent des Gesamtetats, in der 2. Liga von 48,7 auf 44,0 Prozent. Dabei schlägt zu Buche, dass mehr auf einheimische Talente gesetzt wird. Die Investitionen in den Nachwuchs wurden auf 57,7 Millionen gesteigert, Zuwachs von 21 Prozent in zwei Jahren.
Im Lizenzierungsverfahren will die DFL alte Fehler der Vereine verhindern. »Als 2000 der Rekord-TV-Vertrag mit Kirch abgeschlossen wurde, sind viele Clubs in Vorleistung getreten. Angesichts der jetzt um 40 Prozent erhöhten Fernseh-Einnahmen werden wir darauf achten, dass das Geld nicht an die Spieler durchgereicht wird«, sagte Finanz-Geschäftsführer Christian Müller.

Artikel vom 15.03.2006