06.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein Star auf Abwegen:
Drogen und Alkohol

Maradona hat heute eine eigene TV-Schau


Mexiko-City (WB/klü). Sie gratulierten ihm. Sie feierten ihn. Und sie trugen ihn auf den Schultern vom Platz. Diego Armando Maradona erlebte am 29. Juni 1986 im ausverkauften Azteken-Stadion von Mexiko-City die Sternstunde seiner schillernden Kicker-Karriere. Er führte die Argentinier zum zweiten WM-Titel. Unwiderstehlich. Unnachahmlich.
Das war auch sein Tor im Viertelfinale gegen England, das eigentlich nie hätte gegeben werden dürfen. Maradona spielte »Handball« - und der Treffer zählte trotzdem. Sein himmlischer Erklärungsversuch ist längst ein legendärer Ball-Satz geworden: »Das war die Hand Gottes.«
Dabei hatte der Argentinier diese Unsportlichkeit gar nicht nötig. Was er bei seinem zweiten Tor zum 2:1-Erfolg gegen die Engländer höchst eindrucksvoll demonstrierte: Ein Sololauf aus der eigenen Hälfte, die Gegner wie Fahnenstangen stehen lassen - und rein mit dem Ding. Weltklasse. Ein Prädikat, das sich Maradona in späteren Jahren nicht immer verdiente. Drogen und Alkohol schwemmten ihn »pfundig« auf. Entziehungskuren brachten ihn inzwischen aber wieder auf den richtigen Weg. Er hat abgenommen - und dennoch an »Gewicht« zugenommen. Vor Monaten erhielt Maradona sogar eine eigene TV-Show, in der er Prominente interviewt. Einer seiner ersten Gäste: Kubas Staatschef Fidel Castro.

Artikel vom 06.05.2006