15.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

WM-Euphorie nutzen

Sportfive vermarktet den DSC Arminia seit 2001

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). »Zu viel Werbung«, warnte Christian Hesselbach, »kann beim Verbraucher leicht zum Overkill führen.« Dennoch beantwortete der Senior Director des Sportrechtevermarkters Sportfive die Frage »Fußball-Weltmeisterschaft - Fluch oder Segen für die Vermarktung von Arminia Bielefeld?« eindeutig mit »Segen«.

Der Marketing-Club OWL hatte Hesselbach als Referenten zum Thema »Ostwestfalen im Fußballfieber. Die Vermarktung von Arminia Bielefeld im Spannungsfeld von Standortmarketing und WM-Euphorie« gewinnen können.
Hesselbach begründete seine Antwort so: »Mai bis August ist die Zeit der Akquise im Hinblick auf die neuen Saison. Normalerweise ist das eine Zeit, in der sich die Menschen gedanklich und emotional vom Fußball verabschieden. Wegen der WM ist das in diesem Jahr anders. Das Thema ist bei den Kunden präsent.« Es gelte, Arminia von der WM-Euphorie profitieren zu lassen. 43 Prozent aller Werbetreibenden, weiß Hesselbach, würden den eingeschränkten Nutzungsrechten zum Trotz die WM als Werbeplattform nutzen. Die Strahlkraft eines Turniers dieser Größenordnung verleite dazu, vom großen Kuchen mitzunaschen.
»Wir wollen den Kunden aber verdeutlichen, dass es nicht unbedingt gleich eine WM sein muss, in die man erfolgbringend investiert«, sagte Hesselbach und rührte die Werbetrommel für den Fußball-Bundesligisten Arminia. Der 36-Jährige belegte die Bedeutung des Klubs für die Region und für die Menschen in der Region mit interessanten Zahlen. So habe der DSC 200 000 Anhänger in Ostwestfalen-Lippe. 1000 VIP-Gäste würden pro Partie begrüßt, die Zahl der Fanklubs sei auf 75 gestiegen. »Wir sind ein Unternehmen im Wachstumsprozess«, sagte in diesem Zusammenhang Roland Kentsch. Der DSC-Finanzgeschäftsführer nutzte die Plattform, um den Wirtschaftsgästen die Arminia schmackhaft zu machen.
31 Millionen Euro, sagte Kentsch, habe Arminia Bielefeld im Geschäftsjahr 2005 umgesetzt. Eine Million Euro habe der Umsatz im Bereich Merchandising betragen. Das sei im Vergleich zum FC Bayern zwar wenig, »doch der Fanartikelbereich ist im Kommen«, sagte Kentsch. WM-Euphorie und der Erfolg der Mannschaft in dieser und in der vergangenen Saison hätten daran erheblichen Anteil. »Wir betreiben Kommerz mit Herz«, formulierte Kentsch die Erfolgsformel des DSC. »Dabei dürfen wir die Emotion nie aus den Augen verlieren.«

Artikel vom 15.03.2006