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Gute Unterhaltung mit dem Fagott-Komplott

Kinderkonzert der Reihe »Musik voll fett;-)«

Bielefeld (uj). »Zu-ga-be! Zu-ga-be!« Die Viertklässler der Bültmannshofschule konnten gestern gar nicht genug bekommen von »Fagottissimo«, einer speziell sich um das Fagott drehenden Folge der Kinderkonzertreihe »Musik voll fett;-)«.

Wie auch. Langweilig wird es in diesen Konzerten nie, die zum Mitmachen, Dabeisein, Lauschen und Staunen einladen und bei denen die Kommunikation zwischen den Akteuren auf der Bühne und dem jungen Publikum wie ein Ballspiel funktioniert.
Hepp! Erst mal ein paar saure Würmer fangen, die Uwe Sommer beim Einzug der Spieler ins Publikum wirft. Besser noch nicht aufessen, rät der Moderator. Denn später werden die bunten Würmer zu einem wichtigen Requisit, wenn alle zusammen das Lied »Hört Ihr die Regenwürmer husten?« anstimmen und gestisch untermalen.
Aber noch ist es nicht so weit. Nach ersten, locker tänzelnden Klangproben wird das Instrument vor den Augen der Kinder in seine Bestandteile zerlegt. Nacheinander fallen Mundstück, Schallstück, Bassstange, Flügel und Stiefel. Auseinandergefaltet ist ein Fagott 2,59 Meter lang, das Kontrafagott bringt es sogar auf 5,70 Meter. Das Mundstück, ein Rohr aus Bambus, schnitzt sich jeder Spieler »mundgerecht« selbst, erfahren die Kinder. Dass es Kraft erfordert, einen Ton darauf zu erzeugen, können Sophie und Isuf am eigenen Leib erfahren. Und wer genug Puste hat, ein Kontrafagott zum Klingen zu bringen, dem ist danach ein wenig schwindelig, wissen Lena und Kiell nun aus Erfahrung. Woher der Name des Instruments stammt -ĂŠnicht von Gott, auch wenn die Fagottisten der Bielefelder Philharmoniker spielen wie die jungen Götter - , welche Funktion es in einem Orchester übernimmt und wie viel Geld es kostet, auch das gehört zu den Kenntnissen, die wunderbar unaufdringlich und unterhaltsam vermittelt werden. Dazu gibt's jede Menge gute Mucke und sogar eine Zirkusnummer. Für die zweite Auflage am kommenden Sonntag um 11 Uhr in der Oetkerhalle gibt's nur noch wenige Restkarten.

Artikel vom 15.03.2006