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Syrer kommt
in U-Haft

Geiselnahme in Klinik


Aachen (dpa). Gegen den bewaffneten Syrer, der am Sonntag seine ehemalige Freundin und ihren Säugling in einer Klinik in Eschweiler über Stunden in seiner Gewalt hatte, hat das Amtsgericht Aachen gestern Haftbefehl wegen Geiselnahme erlassen. Nach siebenstündigem Nervenkrieg auf der Entbindungsstation des Krankenhauses hatte der Asylbewerber schließlich aufgegeben.
»Der Mann wollte eine Verlängerung seines Aufenthaltes in Deutschland erreichen«, sagte Polizeisprecher Paul Kemen. Seine 35 Jahre alte ehemalige Freundin wurde einen Tag nach der mutmaßlichen Geiselnahme zum ersten Mal vernommen. Sie befindet sich mit ihrem Kind noch im Krankenhaus. Der Syrer geht davon aus, dass er der Vater des drei Tage alten Jungen ist.
Die Trennung des deutsch-syrischen Paars habe aber die Chancen für seinen weiteren Aufenthalt in Deutschland verschlechtert, teilte die Polizei mit. Deshalb habe auch die Trennung bei der Tat eine Rolle gespielt. Der Frau und dem Kind habe der Mann nichts antun wollen. Der Festgenommene hatte eine scharfe Schusswaffe und 50 Schuss Munition bei sich. Im Patientenzimmer hatte er Benzin verschüttet, das er in einer Trinkflasche mitgebracht hatte. Die Polizei schätzt den Mann als gefährlich ein.

Artikel vom 14.03.2006