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Wettskandal
droht die
Ausweitung

Anwerbungsversuche

Frankfurt/Main (dpa). Der neuerliche Wettskandal im deutschen Fußball zieht immer weitere Kreise.

Nach den Süd-Regionalligisten 1. FC Eschborn und Stuttgarter Kickers haben auch die Liga-Rivalen Eintracht Trier und SpVgg Bayreuth bestätigt, dass jeweils ein Spieler für Manipulationen angeworben werden sollte. Beide seien darauf jedoch nicht eingegangen. Oberstaatsanwalt Thomas Bechtel wollte sich zu den neuen Informationen nicht äußern, schloss eine Ausweitung des Skandals jedoch nicht aus.
In den kommenden Tagen sollen die vier in Untersuchungshaft sitzenden Verdächtigen, bei denen es sich um einen Libanesen aus Bad Dürkheim, einen Serben aus Speyer, einen Malaien und einen Polen handeln soll, von Beamten des hessischen Landeskriminalamtes vernommen werden. Aufschlüsse über das Ausmaß der Manipulationsversuche erhoffen sich die Ermittler zudem von der Auswertung der bei den Beschuldigten sicher gestellten Unterlagen und Computer. »Wenn sich dabei herausstellt, dass weitere Personen involviert sind, werden wir die Ermittlungen ausweiten«, sagte Bechtel.
Nach Informationen der »Frankenpost« ist bereits die Wohnung des Bayreuther Spielers, der offenbar telefonischen Kontakt zu einem der Beschuldigten hatte, von Ermittlungsbeamten durchsucht worden. Dabei wurde laut Vereinsangaben kein belastendes Material gefunden. »Die Verdächtigungen haben sich nicht erhärtet. Es wird nicht weiter ermittelt«, erklärte Präsident Heinz Wicklein.
Der Trierer hatte sich vor einer Woche mit einem Unbekannten getroffen und war von diesem auf Manipulationsversuche angesprochen worden. Der Kontakt war über einen gemeinsamen Bekannten zu Stande gekommen. »Der Spieler hat gleich gesagt, dass er dafür nicht zu haben ist«, sagte Eintracht-Vorstandsmitglied Alfons Jochem. Der Spieler habe den Verein über den Anwerbungsversuch in Kenntnis gesetzt, allerdings erst, nachdem der Wettskandal bekannt geworden war.

Artikel vom 14.03.2006