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Den Körperkontakt gesucht

Michael Fink findet zu gewohnter Stärke zurück

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Michael Fink hat wieder die Kurve gekriegt. Das ist eine der erfreulichsten Begleiterscheinungen des Bundesligaspiels Arminia gegen Bayer Leverkusen. Nach zuvor drei schwachen Partien überzeugte der 24-Jährige im defensiven Bielefelder Mittelfeld. Die Kritik seines Trainers habe ihn angespornt, sagte Fink.

Neben Ioannis Masmanidis und David Kobylik zählte er zu den Spielern, die Thomas von Heesen in der Vorwoche sozusagen außer der Reihe zum Training eingeladen hatte. Ein Fingerzeig des 44-Jährigen, dem sich eine klare Ansage anschloss. Fink: »Der Trainer kann ja nicht immer sagen, alles sei gut. Er hat nach der schlechten Partie in Mönchengladbach ein paar Spieler ganz gezielt angesprochen.«
Fink hat jedenfalls verstanden. Gegen Leverkusen habe er sich auf fußballerische Primärtugenden konzentriert und sich über Grätschen und Zweikämpfe jeder Art sein Selbstvertrauen zurückgeholt. Dass er gegen Bayer in der Bringschuld stand, sei ihm im Vorhinein vollkommen bewusst gewesen. Fink sagte: »Ich war ja selbst überhaupt nicht mit mir zufrieden. Nicht nur in den Spielen, auch im Training waren Fehler drin, die ich sonst nicht mache.« Geholfen habe ihm während der 90 Minuten gegen Bayer auch das permanente Motivieren seines Nebenmanns Rüdiger Kauf. »Rübe hat die ganze Zeit auf mich eingesprochen. Das hat gut getan.« Finks persönliches Ziel sei es, die Leistung von Samstag am kommenden Sonntag in Berlin zu bestätigen.
Gegen Leverkusen habe nach Finks Einschätzung Arminia insgesamt ein solides, ein überzeugendes Spiel geliefert. Er verglich: »Zuletzt in Mönchengladbach sind uns Fehler unterlaufen, die untypisch für uns sind. Dieses Mal haben wir nicht viele Chancen zugelassen.« Das sei der Grundstein für den Erfolg gewesen.
Als psychologisch wertvoll stufte der künftige Frankfurter das Erreichen der 30-Punkte-Marke ein. »Das war enorm wichtig für uns. Jetzt können wir den nächsten Schritt machen und uns die 40 vornehmen.« Dass Arminia so viele Zähler braucht, um in der Liga zu bleiben, ist höchst unwahrscheinlich. Schaden kann's aber nicht. Zehn Punkte in neun verbleibenden Spielen - das sollte machbar sein. Mindestens.

Artikel vom 14.03.2006